Bei der Messung der Osmolalität von Blut oder Harn wird das Verhältnis zwischen der Flüssigkeit und den darin gelösten Stoffen (Elektrolyte, Nährstoffe, Stoffwechselprodukte etc.) bestimmt.
Was ist Osmolalität?
Dabei wird die Summe aller in Lösung befindlichen, osmotisch („wasseranziehend“) wirksamen Stoffe bestimmt. Die Messung der Osmolalität kann dabei wichtige Informationen über die gesamte Zusammensetzung von bestimmten Körperflüssigkeiten liefern. Die Osmolalität kann von Blut (Serum oder Plasma), Harn sowie auch anderen Körperflüssigkeiten gemessen werden. Es handelt sich dabei um eine wichtige Messgröße zur Beurteilung des Wasser- und Elektrolythaushaltes des Körpers.
Verteilung des Körperwassers
- bei Säuglingen 75 Prozent des Körpergewichtes.
- außerhalb der Zellen (extrazellulär) überwiegen Natrium, Chlorid und Bikarbonat.
- niedermolekulare Nährstoffe (z.B.
- Stoffwechselprodukte (z.B.
- Eiweiße (z.B. Albumin).
Wie wird die Osmolalität gemessen?
Die Osmolalität wird mittels der Gefrierpunkts-Erniedrigungs-Methode mittels eines Osmometers gemessen.
Je mehr Stoffe etwa im Blut gelöst sind, desto höher ist auch die Osmolalität und desto stärker wird dementsprechend auch der Gefrierpunkt der Lösung nach unten verschoben.
Das ist etwa auch mit der Verwendung von Salzstreuen im Straßenverkehr zur Vermeidung der Glatteisbildung bzw. mit dem Zusatz von alkoholischen Lösungsmitteln als Frostschutzmittel vergleichbar.
Auch diese Verfahren dienen dazu, die Osmolalität einer Flüssigkeit zu erhöhen und auf diese Weise den Gefrierpunkt abzusenken.
Formel zur Berechnung der Osmolalität
Diese Formel funktioniert unter physiologischen Verhältnissen deshalb, weil Natrium, Glukose und Harnstoff die größenordnungsmäßig wichtigsten osmotisch wirksamen Stoffe (v.a. im Blut) sind.
Ursachen für Abweichungen
Abweichungen zwischen der gemessenen und der berechneten Osmolalität werden als „osmotischen Lücke“ bezeichnet.
- Stoffwechselgifte (bei Nierenversagen - „Urämie“) etc.
- hormonelle Erkrankungen (Störungen im Haushalt des antidiuretischen Hormons - ADH).
Erhöhte und erniedrigte Osmolalität
- erhöhte Osmolalität im Blut: Zuckerkrankheit, Alkoholvergiftung, Nierenversagen u.v.m.
- erniedrigte Osmolalität im Blut: Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion.
Referenzwerte und ihre Interpretation
Grundsätzlich hängen Referenzwerte von Alter und Geschlecht der Patientinnen und Patienten ab. Darüber hinaus können auch tageszeitliche Schwankungen bzw. eine Reihe von biologischen Rhythmen die Laborergebnisse beeinflussen.
Außerdem hängen die Laborergebnisse auch von der vom jeweiligen medizinischen Labor eingesetzten Untersuchungsmethode ab (nicht alle Labors verwenden die gleiche Methode).
Daher werden von der Ärztin oder vom Arzt nur die auf dem jeweiligen Laborbefund ausgewiesenen Referenzwerte für die medizinische Interpretation herangezogen.