Kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten (KFF) im MedAT: Ein umfassender Leitfaden

Bevor man sich auf den medizinischen Aufnahmetest vorbereitet, sollte man wissen, dass mehr als die Hälfte der Punkte aus den anderen Testteilen resultieren. Vor allem die Kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten (KFF) sind wichtig, da sie 40 % im MedAT-H und 30 % im MedAT-Z ausmachen. Ohne KFF-Vorbereitung kommt man nicht durch den MedAT.

Der KFF-Teil ist mit 40 % im MedAT für Humanmedizin genauso gewichtet wie der BMS, also die naturwissenschaftlichen Fächer. Den Unterschied zwischen dem Lernaufwand für ein sehr gutes BMS-Ergebnis im Vergleich zu einem ähnlich guten im KFF-Ergebnis kann man sich so vorstellen: Um im Basiskenntnistest für Medizinische Studien deutlich über dem Durchschnitt zu liegen, wird der Lernaufwand mit jedem erreichten Punkt exponentiell steigen. Bei einem überdurchschnittlichen KFF-Ergebnis kann man sich eher eine lineare Funktion vorstellen. Hierbei geht es hauptsächlich um Beständigkeit und die entsprechende KFF-Vorbereitung.

Welche Untertests erwarten dich bei kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten (KFF)?

Dieser Testteil umfasst fünf Aufgabengruppen im Multiple-Choice-Format:

  • Figuren zusammensetzen (FZ)
  • Gedächtnis und Merkfähigkeit (GM)
  • Zahlenfolgen (ZF)
  • Wortflüssigkeit (WF)
  • Implikationen erkennen (IMP)

Die Punkte in den KFF bleiben trotz der unterschiedlichen Gewichtung im MedAT-H (40 %) und MedAT-Z (30 %) identisch, aber ihr Einfluss auf die Gesamtwertung ist je nach MedAT-Version unterschiedlich. Deshalb ändert sich die Gesamtpunktzahl nicht, sondern nur die Bedeutung der einzelnen Kategorien für das Ranking.

Detaillierte Beschreibung der KFF-Untertests

Figuren zusammensetzen (FZ)

Beim Untertest Figuren zusammensetzen geht es um räumliches Vorstellungsvermögen. Es werden Bilder einfacher geometrischer Figuren gezeigt, die in mehrere Teilstücke zerlegt sind. Die Aufgabe ist, die Originalfigur zu erkennen, die sich aus diesen Stücken zusammensetzen lässt (ohne Rücksicht auf Größe oder Drehung). Dieser Untertest prüft visuoanalytische und visuell-konstruktive Leistungen.

Beispielaufgabe: Gegeben sind mehrere Teile eines Quadrats. Welche Abbildung zeigt das vollständige Quadrat?

Typische Fehler:

  • Beschäftige dich nicht zu lange mit Verwirrspielchen - auch wenn eine Figur ähnlich aussieht, kann nur eine vollständig korrekt zusammengesetzt sein.
  • Vertauschung der Teile beachten: Manchmal wird eine Dreiecksform auf den Kopf gestellt.
  • Achte genau auf die Anzahl der Teile und deren Anordnung.

Tipps zur Vorbereitung:

  • Trainiere mentale Rotationen und Puzzleaufgaben.
  • Arbeite an verschiedenen Figuren in unterschiedlichen Größen und Drehungen, um flexibel auf komplizierte Aufgaben vorbereitet zu sein.
  • Beruhige dich im Test - visuelle Eingebungen kommen oft schnell. Überprüfe sorgfältig vor der Antwort.

Gedächtnis und Merkfähigkeit (GM)

Der GM-Untertest ist in zwei Phasen aufgeteilt: Zuerst eine Lern- bzw. Einprägungsphase, danach eine Prüfphase. In der Lernphase müssen mehrere Informationen (z.B. Text- oder Abbilddaten) in kurzer Zeit memoriert werden. In der Prüfphase müssen diese Informationen anhand von Fragen auswendig abgerufen und richtig zugeordnet werden. Dieser Test prüft, wie gut du Inhalte (figuraler, numerischer und verbaler Art) kurzfristig abspeichern und später flexibel reproduzieren kannst.

Beispiel Lernphase: Du siehst 8 fiktive Allergiepässe mit persönlichen Daten. Nach der Einprägezeit folgt die Prüfphase.

Beispiel Prüfphase: „Welche Blutgruppe hat Martina?“ oder „Welche Allergie hat Person X?“. Lösung: Beispiele wären „Blutgruppe A+“ oder „Heuschnupfen“.

Typische Fehler:

  • In der Lernphase zu oberflächlich lesen - Details (z.B. Geburtsjahr) sind wichtig.
  • In der Prüfphase falsch zuordnen - nutze logische Gruppen (z.B. gleiche Blutgruppe) zur Kontrolle.
  • Sich vom Zeitdruck stressen lassen - bleibe ruhig und systematisch.

Tipps zur Vorbereitung:

  • Übe mit realen „Merkspielen“: Lernkarten („Flashcards“) oder Online-Simulatoren mit strukturierten Daten (Namen, Zahlen, Fakten).
  • Verwende Eselsbrücken: Verbinde neue Informationen mit Bekanntem.
  • Beim Üben immer in zwei Schritten arbeiten: Zuerst kurze Einprägphasen, dann direkt abfragen.

Zahlenfolgen (ZF)

Im Untertest Zahlenfolgen werden Generalisierungen und logisches Denken geprüft. Du bekommst verschiedene Zahlenreihen und musst das Bildungsgesetz erkennen, das die Reihe fortsetzt. Die Aufgaben erfordern, Muster zu erkennen und dann entweder den nächsten oder vorherigen Wert einzusetzen.

Beispiel: Zahlenreihe 5, 10, 20, 40, ___ - Gesetzmäßigkeit: Verdoppelung. Antwort: 80.

Typische Fehler:

  • Sich auf einen offensichtlichen Unterschied fokussieren und andere Muster übersehen.
  • Zahlenfetzen überlesen - prüfe auch hintereinander liegende Differenzen.

Tipps zur Vorbereitung:

  • Übe klassische Zahlenmuster (arithmetisch, geometrisch, Fibonacci, quadratische Folgen) mit vielen Beispielen.
  • Gewöhne dich ans schnelle Rechnen: Oft reicht eine grobe Rechnung ohne viele Zwischenschritte.
  • Überlege ungewöhnliche Muster (z.B. abwechselnde Trends) und prüfe gegen alle möglichen Regeln.

Wortflüssigkeit (WF)

Beim Untertest Wortflüssigkeit geht es um die Flexibilität des semantischen Gedächtnisses. Du erhältst ein Thema oder einen Buchstaben und sollst in kurzer Zeit möglichst viele passende Begriffe nennen. Gemessen wird, wie schnell und variantenreich du Wörter abrufen kannst.

Beispiel Thema: „Tiere im Wasser“. Antwort: Fisch, Hai, Delfin, Qualle, Seelöwe etc.

Typische Fehler:

  • Zu lange bei einem schwierigen Wort verharren - wechsel zum nächsten.
  • Nicht an seltenere Vokabeln denken - nutze Synonyme oder Unterkategorien.
  • Anfangsbuchstaben-Irritation: Thema bleibt breit.

Tipps zur Vorbereitung:

  • Übe Stichwortlisten mit Zeitdruck (30 Sekunden je Kategorie).
  • Nutze Mindmaps, um Ideen schneller zu generieren.
  • Bereite Vokabulare zu gängigen Themen vor (Farben, Körperteile, Instrumente).

Implikationen erkennen (IMP)

Der Untertest Implikationen erkennen misst logisches Schlussfolgern aus gegebenen Aussagen. Du erhältst Regeln (z.B. „Alle A sind B. Alle B sind C.“) und leitest die Schlussfolgerung („Alle A sind C.“). Dies testet deduktives Denken.

Beispiel: „Chemie ≠ Physik und Physik ≠ Biologie: Ist Chemie Biologie?“ - Antwort: Ja, falsch (Chemie ≠ Biologie).

Typische Fehler:

  • Kontrapositionen übersehen („wenn…, dann…“).
  • Überstürzte Wahrscheinlichkeitsannahmen statt einzig logischer Lösung.

Tipps zur Vorbereitung:

  • Lerne Logikaufgaben (Wenn-dann, Syllogismen).
  • Strukturierte Herangehensweise: Prämissen identifizieren, Schritt für Schritt ableiten.
  • Ablenkungen ignorieren und auf gegebene Sachverhalte konzentrieren.

Empfehlungen für die KFF-Vorbereitung

Hier sind einige Tipps, um sich optimal auf den KFF-Teil des MedAT vorzubereiten:

  1. Baue eine Lernroutine auf.
  2. Lerne die KFF-Basics und relevante Bearbeitungsstrategien kennen.
  3. Übe regelmäßig mit Testsimulationen.
  4. Übe auch auf Papier.

Es ist wichtig, die Vorbereitung gut überlegt und strategisch anzugehen, dann steht deinem Traum vom Medizinstudium (fast) nichts mehr im Weg!

Starte mit einer Testsimulation, um einschätzen zu können, welche der kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten dir bereits gut liegen. Außerdem kannst du vor allem während einer längeren Vorbereitungszeit darauf zurückblicken und deutlich deinen Fortschritt erkennen - das wird dir eine ordentliche Portion Motivation bescheren!

Du solltest bereits am Beginn deiner MedAT-Vorbereitung, während du den Stoff lernst, in Pausen und immer wieder zwischendurch auch alle KFF-Untertests trainieren. Integriere deine Übungszeiten für die KFF-Untertests smart, ohne dich zu überfordern oder dir unerreichbare Ziele zu stecken. Hierbei kann ein Lernplan sehr hilfreich sein.

Mache so viele Testsimulationen wie möglich, um Routine und Zeitgefühl zu verbessern. Testsimulationen für KFF findest du im MED-Breaker und TEST-Breaker, aber auch im E-Learning und dem Erfolgskurs - hier sogar live vor Ort. Wenn du dir Simulationen zuhause möglichst realistisch gestalten willst, kannst du dir nebenbei auch unser MedAT-Live-Simulationsvideo anhören.

FAQ: Die optimale KFF-Vorbereitung

Was ist der KFF-Teil des MedAT?

Der Abschnitt Kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten (KFF) macht mit 30 (MedAT-Z) bzw. 40 % (MedAT-H) einen großen Teil der Gesamtwertung beim medizinischen Aufnahmetest aus. Er umfasst verschiedene Untertests, die logisches Denken, Merkfähigkeit und visuell-räumliches Vorstellungsvermögen überprüfen.

Welche Lernmaterialien sind für die MedAT-Vorbereitung in KFF empfehlenswert?

Eine Mischung aus verschiedenen Lernquellen ist ideal:

  • Bücher (z.B. der MED-Breaker und die kognitive Erweiterung)
  • E-Learning (z.B. MEDBREAKER ONE)
  • Kurse & Lerneinheiten (z.B. der Erfolgskurs)
  • Apps und Online-Quizze

Wie viele Stunden sollte ich für die KFF-Vorbereitung einplanen?

Im Durchschnitt werden 100-200 Stunden Lernzeit für den KFF und 400-500 für den gesamten MedAT empfohlen.

Wann sollte ich mit der MedAT-Vorbereitung beginnen?

Das hängt von deiner individuellen Situation ab: Wer nebenbei arbeitet oder die Matura macht, sollte früher beginnen. Wer viel Zeit hat (z. B. in einem Gap Year), kann später starten. Ein strukturierter Lernplan ist aber in jedem Fall empfohlen.

Soll ich mich auf meine Stärken oder Schwächen konzentrieren?

Fokussiere dich auf deine Schwächen! Viele machen den Fehler, bevorzugt Untertests zu üben, die sie bereits gut können. Arbeite gezielt an den Bereichen im MedAT, die dir schwerfallen und den Untertests, in jenen du in den Simulationen noch am wenigsten Punkte erzielst.

Sind KFF-Testsimulationen sinnvoll?

Ja, Testsimulationen sind eine der besten Möglichkeiten, um sich an den Testablauf und Zeitdruck zu gewöhnen. Top-Platzierte machen im Schnitt über 10 vollständige Simulationen.

Gewichtung der KFF im MedAT

Die folgende Tabelle zeigt die Gewichtung der KFF im Vergleich zu anderen Testteilen des MedAT:

Testteil MedAT-H (Humanmedizin) MedAT-Z (Zahnmedizin)
KFF 40% 30%
BMS (Naturwissenschaften) 40% 40%
Textverständnis 10% -
Manuelle Fertigkeiten - 20%
Sozial-emotionale Kompetenzen (SEK) 10% 10%

Der Vorteil ist: Alle Teilnehmenden starten im Bereich KFF bei Null. Dein Verbesserungspotential ist hier viel größer als bei BMS und das kannst du als Motivation nutzen. Vertrau uns: Dranbleiben zahlt sich wirklich aus!

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