Die psychosomatische Medizin und Psychotherapie spielen eine wichtige Rolle bei der Behandlung von psychischen und psychosomatischen Erkrankungen. In Berlin Neukölln gibt es verschiedene Einrichtungen, die sich auf diesen Bereich spezialisiert haben. Eine davon ist die psychosomatische Tagesklinik.
Die Bedeutung von Stressprävention
Eine neue Studie zeigt den Zusammenhang zwischen einem erhöhten Stresslevel und einem Hirninfarkt. In Österreich erleiden laut Österreichischer Schlaganfall Gesellschaft pro Jahr rund 19.000 Menschen einen Schlaganfall. Nach Herz-Kreislauf- und Krebs-Erkrankungen ist der Hirninfarkt hierzulande die dritthäufigste Todesursache.
Wissenschafter:innen der Universität Galway in Irland fanden nun in einer aktuellen internationalen, retrospektiven Fallstudie heraus, dass ein erhöhtes Maß an Stress das Schlaganfallrisiko drastisch erhöht. Das Ergebnis: Belastende Lebensereignisse können das Schlaganfallrisiko um bis zu 31 Prozent erhöhen.
Aus der Gruppe der Schlaganfall-Betroffenen berichteten außerdem rund 21 Prozent von einem erhöhten Maß an Stress, während es in der Kontrollgruppe, die sich aus Personen ohne einen Hirninfarkt zusammensetzte, nur 14 Prozent waren. „In der Untersuchung wurden die Risikofaktoren des Herz-Kreislauf-Systems sozusagen „herausgerechnet“ und nur der Zusammenhang zwischen einem Schlaganfall und Stress untersucht“, erklärt Wolf-Rüdiger Schäbitz, Pressesprecher der Deutschen Schlaganfall Gesellschaft (DSG).
Die DSG rät aufgrund der Studienergebnisse zur Stressprävention. Sie empfiehlt Entspannungstechniken wie Achtsamkeitsmeditation, autogenes Training, viel Bewegung und eine Reduktion von bekannten Stressfaktoren. Auch im beruflichen Kontext: „Im Zuge der gesundheitsbezogenen Vorsorgemaßnahmen sind auch Arbeitgeber gefragt: Sie sollten ihre Mitarbeiter:innen nicht überfordern.
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Weiters sei es wichtig, das Schlaganfallrisiko durch einen gesunden Lebensstil zu minimieren. Gesunde Ernährung, wenig Alkohol und viel Bewegung wirken sich positiv auf Blutdruck und Gewicht aus. Bei typischen Symptomen dürfe man allerdings keine Zeit verlieren: „Rufen Sie sofort die Rettung und erläutern Sie die Symptome, dann können so schnell wie möglich die passenden Therapien eingeleitet und der Patient in eine spezialisierte Klinik - eine Stroke Unit - gebracht werden“, appelliert Darius Nabavi, 1. Vorsitzende der DSG und Chefarzt der Neurologie am Vivantes Klinikum Neukölln in Berlin.
Symptome können unter anderem plötzliche Sprachstörungen oder Lähmungserscheinungen wie hängende Mundwinkel und ein unbeweglicher Arm sein. Stroke Units gibt es in Österreich in jedem Bundesland, meist in den Landes-, Bezirkskliniken oder auch Universitätskliniken. Die genauen Standorte sind auf der Webseite der Österreichischen Schlaganfall Gesellschaft ersichtlich.
Einblicke in die Arbeit von Felix Lobrecht und die Bedeutung von Selbstgenügsamkeit
Comedian Felix Lobrecht spricht offen über seinen Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik. Im Interview-Podcast "Hotel Matze" enthüllte der 34-Jährige nun neue Details über diese Zeit. So sei für Lobrecht das Jahr 2022 "in Comedy-Hinsicht das erfolgreichste" seines Lebens gewesen.
Doch nach der zweiten Arenatour mit seinem Comedy-Programm "all you can eat" sei er in ein tiefes Loch gefallen und andauernd auch körperlich krank gewesen. "Es ging gefühlt immer weiter bergab", verrät Lobrecht. Daraufhin wies er sich selbst zum 1. Januar 2023 in die Klinik ein.
Besonders der Ausblick auf sein professionell forderndes Jahr 2023 mitsamt der Premiere seines autobiografischen Neukölln-Films "Sonne und Beton" habe Lobrecht mental vor Probleme gestellt, da er ein "geisteskrankes Pensum" vor sich gehabt habe. Der Podcaster und Comedian enthüllt zudem, dass er auch während seines Klinikaufenthalts weiter gearbeitet habe. So sei die Produktion seines wöchentlichen Podcasts "Gemischtes Hack" mit Tommi Schmitt (34) in dieser Zeit aus der Klinik heraus fortgesetzt worden.
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Zu Terminen wie der Berlinale-Premiere von "Sonne und Beton" sei Lobrecht aus der Psychiatrie heraus gependelt: "Ich bin echt aus der Klapse auf den roten Teppich, das war völlig crazy, und wieder zurück", verrät Lobrecht.
Bereits zu Beginn des Jahres hatte Lobrecht angesichts dieser Ereignisse angekündigt, eine Show-Pause von mindestens einem Jahr einlegen zu wollen, da er sich krank und ausgelaugt fühle. In seinem neuen Interview bekräftigte der Comedian das mit den Worten: "Ich mach jetzt ein Jahr mindestens Pause mit Liveshows, Touren und so, Podcast geht weiter, einerseits, weil's mir Spaß macht, weil's nicht so viel Aufwand ist, und andererseits haben wir auch einfach Verträge." Da könne man nicht "einfach so chillen", aber das sei auch "völlig okay".
"Mit meinem Job, wie ich ihn vorher gemacht hab, mach ich jetzt wirklich ein Jahr Pause", so Lobrecht. Lediglich dem Schreiben von neuem Material wolle er sich in diesem Zeitraum auf möglichst stressfreie Art und frei von Termindruck widmen. Daneben plane der Komiker, "einfach mal ein bisschen in Berlin" zu sein. Dazu habe er in den vergangenen Jahren durch ständige Touren und anderweitige Verpflichtungen seiner Meinung nach zu wenige Gelegenheiten gehabt.
Seiner Meinung nach würden Menschen, die professionell regelmäßig auf der Bühne stehen, "zu viel Bestätigung von außen" brauchen, "um sich selber irgendwie wertschätzen zu können und gut zu finden". "Zuspruch ist mir halt wichtig, weil ich halt einfach, so stumpf es klingt, in meinem Leben nicht gelernt hab, so was wie 'ne Selbstgenügsamkeit zu entwickeln, dass ich mir selber ausreiche, ohne Bestätigung von außen, um mich gut fühlen zu können", so Lobrecht. Dinge wie "Zuneigung" und "Bestätigung" seien für ihn "immer an Leistung geknüpft.
Patientenerfahrungen mit Vivantes Kliniken in Berlin
Die Erfahrungen von Patienten mit den Vivantes Kliniken in Berlin sind gemischt. Einige Patienten berichten von positiven Erfahrungen, während andere negative Erlebnisse schildern. Hier sind einige Beispiele:
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- Ein Patient berichtet, dass er in der Rettungsstelle Neukölln in Berlin zum HNO Arzt musste und trotz seiner medizinischen Bedürfnisse stundenlang warten musste, ohne behandelt zu werden.
- Eine Angehörige berichtet von unfreundlichem Personal in der Notaufnahme und davon, dass ihr der Zutritt zu ihrer dementen Mutter verwehrt wurde.
- Positive Rückmeldungen gibt es hingegen für die Gerontopsychiatrie von Vivantes, wo Mitarbeiter als herzlich und hilfsbereit beschrieben werden.
- Ein Patient berichtet von ständig verschobenen Operationen und einer Behandlung als Mensch zweiter Klasse.
- Ein anderer Patient lobt die Ärzte und Schwestern auf der Komfortstation und würde sich wieder dort operieren lassen.
- Kritik gibt es auch an der Pflege, insbesondere im Bereich der Chirurgie und Nephrologie, wo Übergabezeiten nicht abgesichert sind und Maßnahmen am Patienten eingeschränkt sind.
- Ein Patient berichtet von einer schlimmen Erfahrung auf der Station 111 im Vivantes Friedrichshain und spricht von einem Trauma des Aufenthalts.
- Ein Angehöriger schildert, wie seine Angehörige nach einem Aufenthalt auf der ITS palliativ behandelt werden musste, aber auf der Neurologie keine angemessene Versorgung erhielt.
- Ein Patient berichtet von unfreundlichem Personal auf der Station 41 im Neuköllner Vivantes nach einem Herzinfarkt.
- Ein anderer Patient kritisiert die lange Wartezeit in der Rettungsstelle des Klinikums Friedrichshain und den Personalmangel.
- Ein Patient berichtet von einer unfreundlichen Krankenschwester im Vivantes Friedrichshain, die ihn ungerechtfertigt beschuldigte und den Sicherheitsdienst rief.
- Ein Patient kritisiert die geschlossene Psychiatrie, in der er eine Zeitreise in eine vergangene Zeit erlebte und autistischen Menschen keine entsprechende Diagnose erhalten.
- Ein Angehöriger lobt das Vivantes Friedrichshain und die Freundlichkeit der Schwestern auf den verschiedenen Stationen.
Die Meinungen über die Vivantes Kliniken gehen stark auseinander. Während einige Patienten positive Erfahrungen gemacht haben, berichten andere von negativen Erlebnissen. Es ist wichtig, diese unterschiedlichen Perspektiven zu berücksichtigen und sich ein umfassendes Bild zu machen.
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