Knieschmerzen (Gonalgie) können plötzlich oder schleichend auftreten, sowohl in Ruhe als auch bei Bewegungen oder Belastungen. Manchmal betreffen sie einen bestimmten Bereich, in anderen Fällen das gesamte Gelenk. Oftmals werden Knieschmerzen von weiteren Beschwerden begleitet, wie Rötung oder Schwellung.
Die Kinesiologie als ganzheitlicher Ansatz
Die Kinesiologie ist die Lehre von der Bewegung und basiert auf dem Grundgedanken der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Sie gilt als die Lehre von der Bewegung und hat sich den Grundsatz aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zu Eigen gemacht. Demnach gibt es eine Lebensenergie Qi, die die Gesundheit des menschlichen Körpers bestimmt. Die Gesundheit des Menschen hängt demnach vom freien Fluss der Lebensenergie (Qi) im Körper ab.
Der Muskeltest in der Kinesiologie
Um Blockaden aufzudecken und zu ergründen, welche Ursachen hinter Beschwerden, Problemen und Krankheiten stecken, setzt die Kinesiologie auf den Muskeltest: Sind die Muskeln schwach, liegen energetische Blockaden vor. Wichtiges Element ist der Muskeltest, bei dem der Patient versucht, gegen den Druck des Kinesiologen bestimmte Körperteile zu bewegen. Konkret läuft der Muskeltest folgendermaßen ab: Der Patient versucht ein Körperteil - meist Arm oder Bein - gegen den sanften Druck der Hand des Kinesiologen zu halten. Die Muskelreaktion gibt dem Kinesiologen eine Rückmeldung über körperliche und psychische Zustände des Patienten. Kann der Muskel standhalten (verriegelt), ist die Energie im Fluss. Ist der Muskel nicht in der Lage standzuhalten (entriegelt), ist dies ein Hinweis, dass energetische Blockaden oder andere Einflüsse den Körper belasten.
Die Angewandte Kinesiologie macht sich die körpereigene Feedbackschleife zunutze: Über den kinesiologischen Muskeltest wird der Körper "befragt" - etwa was ihn belastet und mit welchen Techniken sich Blockaden auflösen lassen oder welche Therapie (z.B. Heilkräuter, Bachblüten, Homöopathie, Nahrungsergänzungen) wirkungsvoll sein wird.
Anwendungsgebiete der Kinesiologie
Zu den vielfältigen Anwendungsgebieten zählen Allergien, Verdauungsbeschwerden und psychische Probleme wie Stress oder Suchterkrankungen. Die Kinesiologie konzentriert sich nicht auf bestimmte Symptome, sondern testet und korrigiert Ungleichgewichte im ganzen Körper-Geist-System. Indem diese beseitigt werden, soll die Kinesiologie u.a. bei folgenden Beschwerden helfen:
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- Allergien
- Verdauungsprobleme und Nahrungsmittelunverträglichkeit
- Stress und chronische Erschöpfung
- Konzentrationsprobleme und Lernschwierigkeiten (auch bei Kindern)
- Verschiedene Schmerzzustände, z.B. Migräne, Rückenschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen
- Suchterkrankungen
- Traumata, Phobien und soziale Konflikte
Die Kinesiologie kann auch mögliche Auslöser für gesundheitliche oder seelische Beschwerden aufdecken.
Techniken zur Harmonisierung des Energieflusses
Um gestörte Energieströme des Körper-Geist-Systems ins Gleichgewicht zu bringen, bedient sich die Angewandte Kinesiologie vieler verschiedener Techniken, die ihren Ursprung in der Chiropraktik, der Osteopathie, der Akupunktur und Akupressur und anderen Heildisziplinen haben. Dies sind z.B. spezielle Berührungen oder Massagen von Reflex- oder Akupressurpunkten, das Abfahren der Meridiane mit den Händen oder Überkreuzungsbewegungen der Arme. Diese Techniken werden individuell für den jeweiligen Patienten ausgewählt und kommen auch in Kombination zur Anwendung.
Der Psoas-Muskel und seine Bedeutung
Ein Muskel, der sehr oft beteiligt ist, weil er verspannt, verkürzt oder blockiert ist, ist der Lendenmuskel - der Musculus psoas. Der Musculus psoas ist der tiefste Muskel des menschlichen Körpers, der unser strukturelles Gleichgewicht, die Muskelflexibilität, die Kraft, die Beweglichkeit der Gelenke und die Organfunktionen beeinflusst. Er hat seinen Ursprung seitlich der Wirbelsäule vom 12. Brustwirbel in der Höhe der letzten Rippe. Von dort verläuft er abwärts, quer durch den Unterbauch und das Becken, bis an die Innenseite des oberen Oberschenkelknochens. Er ist für unsere aufrechte Haltung verantwortlich. Ein gesund funktionierender Psoas stabilisiert die Wirbelsäule und gemeinsam mit dem Rumpf bildet er eine Art Stütze für die lebenswichtigen Organe des Unterbauchs.
Der Psoas ist durch Faszien mit dem Zwerchfell verbunden, die sowohl Atemreflex wie auch einen Angstreflex auslösen können. Über diese Achse ist der Psoas unmittelbar mit dem Reptiliengehirn, dem ältesten Teil des Hirnstamms und des Rückenmarks und somit mit unserem „Kampf - Flucht Reflex" verbunden. Stress und seelische Belastungen wirken sich daher stark auf diesen Muskel aus.
Die Rolle der Nierenenergie in der TCM
Der Psoas ist der Haupt - Testmuskel für den Nierenfunktionskreis, er steht somit in direkter Verbindung mit den Nieren und dem Nierenmeridian. Unter Stress und Angst kommt es zu Blockaden im Energiefluss, die auch die Energie im Muskel beeinflussen, was sich dann beim Muskeltest an der „Kraft“ des Muskels erkennen lässt. Traditionell wird in der TCM die Niere als Energielager des Körpers gesehen, speziell für die ererbte Energie und Anlagen durch unsere Vorfahren. Daher sind die Nieren verantwortlich für unsere Lebendigkeit und Vitalität. Eine weitere Aufgabe des Nierenmeridians ist die Kontrolle der Sekretion von Hormonen. Somit baut er auch einen Widerstand gegen Stress und geistige Anspannung auf. Die zugeordnete Emotion ist die Angst! Da der Nierenmeridian auch die Sexualenergie beeinflusst, steht auch das Thema Beziehungen in Verbindung mit der Nierenenergie.
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Emotionale und psychische Aspekte von Knieschmerzen
Der untere Rücken und das Becken werden aus Sicht der Tibetischen Medizin speziell von der Windenergie (rlung) versorgt. Diese sorgt für die reibungslose Beweglichkeit von Organen und Muskeln in diesem Bereich und steuert die Ausscheidung und die Sexualität. Auf geistiger Ebene steht ein Ungleichgewicht der Windenergie in Verbindung mit emotionalen Druck, Anhaftung, Festhalten, Begierde, Unzufriedenheit und einem stets unruhigen Geist. In der tibetischen Tradition wird der Lendenmuskel so auch als die Quelle des Egos bezeichnet. Eine Störung der Windenergie schränkt die Beweglichkeit ein und verursacht Beschwerden im unteren Rücken, Hüften, Verdauung und Ausscheidung!
Reflexion über emotionale Ursachen
Besonders die Themen Stress, Angst, erschöpfte Lebensenergie und Beziehungen können auf seelisch-emotionaler Ebene mit Kreuzbeschwerden in Verbindung stehen. Hier ein paar Fragen, über die man reflektieren kann, falls Schmerzen im Rücken quälen:
- Macht dir etwas Sorgen oder Angst?
- Wie haushaltest du mit deiner Lebensenergie?
- Betreibe Gedankenhygiene - worauf richtest du deine Aufmerksamkeit die meiste Zeit?
- Achte auch auf deine "geistge Nahrung" - womit nährst du deinen Geist?
- Bücher, Filme, Medien,...schüren diese Angst oder Vertrauen?
Was tun bei Knieschmerzen?
Im Falle von Knieschmerzen ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um die Ursache abzuklären. Eine Magnetresonanztomographie (MRT) kann helfen, die genaue Ursache der Schmerzen zu identifizieren. Topfen- bzw. Quarkwickel können zur Linderung der Beschwerden beitragen. Zudem kann eine Feldenkrais-Bewegungspädagogin mit sanften und organischen Bewegungen helfen, die Zusammenhänge zwischen Hüftgelenken und Knieschmerzen zu erkennen. Das Knie ist oft nur der Symptomträger, und die Aufmerksamkeit sollte dem gesamten System gelten.
Die Bedeutung der Vorbeugung
Um Knieschmerzen vorzubeugen, ist es wichtig, auf eine korrekte Körperhaltung und eine ausgewogene Belastung der Gelenke zu achten. Regelmäßige Bewegung und Kräftigung der Muskulatur können ebenfalls helfen, das Kniegelenk zu stabilisieren und vor Überlastung zu schützen.
Das Läuferknie
Ein Läuferknie, auch als Runner’s Knee oder Patellofemorales Schmerzsyndrom (PFSS) bekannt, ist eine häufige Überlastungsverletzung, die vor allem bei Läufern und anderen Sportlern auftritt. Es bezieht sich auf Schmerzen rund um die Kniescheibe (Patella), die durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden können.
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Ursachen und Risikofaktoren
Eine schwache Rumpf- und Gesäßmuskulatur auf einer Körperseite führt dazu, dass das Becken auf der Gegenseite nicht gehalten wird. Sinkt die Beckenseite beim Laufen nach unten, wird auf der muskelschwachen Seite der Abstand zwischen Knieaußenseite und Muskelansätzen am Becken größer. Gleichzeitig wird der Zug am Ansatz des Tractus iliotibialis und damit die Reibung an der Außenseite des Kniegelenks stärker. Hat die Läuferin / der Läufer eine Fußfehlstellung, einen Knick-Senk-Fuß oder Beinfehlstellung wie Genu Varum (O-Beine), wird das Läuferknie-Phänomen zusätzlich verstärkt.
Prävention
Ob auf dem Laufband oder an der frischen Luft, das Lauftraining bleibt ein Training und erfordert die Beachtung von Regeln zu Trainingsintensität, Trainingsumfang und Regenerationsphasen. Auch die Aspekte Schuhwerk und Laufuntergrund sollten im Hobbysport beachtet werden, weil Sie sich auf diese Weise bereits im Vorfeld bessere Gegebenheiten schaffen können. Die individuell richtigen Laufschuhe und ein langsames Herantasten ans Laufen auf Asphalt sind wahrscheinlich die ersten präventiven Maßnahmen, die Sie direkt zu Beginn für sich ergreifen können.
Für Läufer jeden Levels wären ausgleichende Kraftübungen empfehlenswert.
Behandlung
Sollten Sie wissen, dass Sie unter einem Läuferknie leiden und konkret vom Laufen ausgelöste Knieschmerzen haben, ist es angebracht, für eine Sportpause zu sorgen oder das Laufpensum zu reduzieren. In der Sportorthopädie wird des Weiteren mit entzündungshemmender Therapie gearbeitet und es kann auch Physiotherapie verschrieben werden. Die Stabilisierung des Knies mittels Kinesio Tape kann ebenfalls zu einer schnellen Genesung des Patienten beitragen.
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