Die Risiken und Gefahren der Heilpraktiker Psychotherapie

Die Heilpraktiker Psychotherapie erfreut sich wachsender Beliebtheit, doch birgt sie auch Risiken, die oft unterschätzt werden. Es ist wichtig, sich dieser Risiken bewusst zu sein, um informierte Entscheidungen treffen zu können.

Was ist Körpertherapie?

Muskelverspannungen, Rückenschmerzen und andere Muskel-Skelett-Erkrankungen gehören zu den häufigsten Gründen für die Arbeitsunfähigkeit von Berufstätigen. Obwohl heutzutage körperlich schwere Arbeiten nicht mehr so häufig sind wie früher, belasten wir unseren Körper doch täglich: Ein Lebensstil mit wenig Bewegung, häufigem Sitzen und hohem Stress beeinträchtigt direkt die körperliche und psychische Gesundheit.

Mit einer Körpertherapie - auch körperorientierte, körperzentrierte oder Leibtherapie genannt - lässt sich dann gegensteuern. Dabei wird versucht, durch gezielte Übungen die Gesundheit des Patienten zu verbessern. Im Unterschied zur Physiotherapie und reinen Massagebehandlungen wird der Patient hier angeregt, sich aktiv und aufmerksam mit seinem Körper auseinanderzusetzen.

Es gibt eine große Bandbreite an Schulen und Methoden, die unter den Begriff Körpertherapie fallen. Dazu gehören beispielsweise Qigong oder die funktionelle Entspannung. In den letzten Jahren haben Körpertherapien zunehmend an Bedeutung gewonnen. In vielen Kliniken sind sie bereits fester Bestandteil der Behandlung.

Körperpsychotherapie

Im Bereich der Psychotherapie gibt es zudem die Körperpsychotherapie. Hier liegt der Fokus auf dem engen Wechselspiel zwischen Psyche und Körper:

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Unser psychischer Zustand wirkt sich beispielsweise auf den Körper aus, wenn wir nervös sind und schneller atmen. Umgekehrt können wir aber auch über die Psyche den Körper beeinflussen, indem wir ruhig atmen und dadurch Nervosität abbauen. Besonders deutlich zeigt sich der Zusammenhang zwischen Leib und Seele bei psychosomatischen Störungen. Das sind Störungen, bei denen sich psychische Probleme anhand körperlicher Symptome äußern.

Der Körperpsychotherapeut verbindet psychotherapeutische Methoden mit körperlichen Übungen. Angefangen von Körperwahrnehmungsübungen bis hin zu Atemübungen und psychophysiologischen Stressbewältigungsmethoden bietet die Körperpsychotherapie für die verschiedensten Probleme Techniken und Übungen.

Wann macht man eine Körpertherapie?

Eine Körpertherapie ist bei vielen körperlichen Beschwerden hilfreich. Wenn Sie unter Schmerzen leiden, sollten Sie zuerst einen Arzt aufsuchen, um mögliche körperliche Ursachen abzuklären. Viele Menschen leiden jedoch unter Kopf-, Bauch- oder Rückenschmerzen, bei denen nie eine Ursache gefunden wird.

Auch bei psychischen Problemen kann die Körpertherapie den psychotherapeutischen Prozess unterstützen. Wenn Sie aus psychischen Gründen eine Körpertherapie in Anspruch nehmen möchten, sollten Sie auf die Ausbildung des Körpertherapeuten achten. Der Begriff Körpertherapie ist nicht gesetzlich geschützt. Nur ärztliche oder psychologische Psychotherapeuten sowie Heilpraktiker für Psychotherapie haben die entsprechende Ausbildung, um psychische Störungen behandeln zu können.

Kosten der Körpertherapie

Die Kosten einer Körpertherapie werden nicht von den Krankenkassen übernommen. Wenn aber Verhaltens- oder psychodynamische Therapeuten Techniken der Körpertherapie in die Psychotherapie einbinden, können sie die Behandlung über die Krankenkassen abrechnen. Ob private Kassen die Kosten übernehmen, hängt vom jeweiligen Vertrag ab. Erkundigen Sie sich im Vorfeld darüber!

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Was macht man bei einer Körpertherapie?

Die Methoden, die in der Körpertherapie eingesetzt werden, sind sehr vielseitig. Körpertherapeuten vertreten meist bestimmte Schulen, die unterschiedliche Methoden anwenden. Im Folgenden finden Sie eine kleine Auswahl an Schulen, die zur Körpertherapie gehören sowie deren Methoden:

  • Sensomotorische Körpertherapie nach Dr. Pohl (Pohltherapie®)
  • Rosenmethode
  • Skan-Körpertherapie
  • Integrative Körpertherapie
  • Rolfing
  • Funktionelle Entspannung
  • Qigong

Welche Risiken birgt eine Körpertherapie?

Die Arbeit mit dem Körper erfordert vom Therapeuten ein umfangreiches Wissen und eine gewisse Erfahrung. Nicht alle Übungen sind nämlich für alle Patienten geeignet. Die falsche Anwendung kann zu belastend sein oder sogar Verletzungen nach sich ziehen. Vor allem ältere Menschen können durch eine übermäßige Aktivität überlastet werden.

Manchen Patienten fällt es schwer, sich bei den passiven Übungen darauf einzulassen, vom Therapeuten bewegt zu werden. Verkrampft sich der Patient, während der Therapeut Bewegungen durchführt, können Schmerzen oder Verletzungen auftreten. Gut ausgebildete Körpertherapeuten achten jedoch auf Widerstände des Patienten und sprechen diese an.

Patienten, die traumatische Erlebnisse hatten, können durch Berührungen am Körper an diese erinnert werden. Wenn die Körpertherapie heftige emotionale Reaktionen bei Betroffenen auslöst, muss sie eventuell abgebrochen werden. Der Therapeut arbeitet dann zunächst im Gespräch an der Stabilisierung des Patienten.

Was muss ich nach einer Körpertherapie beachten?

Eine Körpertherapie kann nicht nur körperlich, sondern auch seelisch herausfordernd sein. Nehmen Sie sich daher genügend Zeit, um die Sitzungen zu verarbeiten.

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Achten Sie auch darauf, wie sich Ihr Körper nach der Körpertherapie anfühlt. Wenn Sie Schmerzen empfinden, die nicht weggehen, sollten Sie unbedingt den Therapeuten darüber informieren. Im Zweifelsfall sollten Sie auch medizinischen Rat einholen.

Wenn Sie Übungen zu Hause durchführen, achten Sie darauf, Bewegungen nie mit Gewalt zu erzwingen. Versuchen Sie während der Körpertherapie-Übungen, mit und nicht gegen ihren Körper zu arbeiten.

Hinweise für Patienten (Allg. Behandlungsrisiko und Patienteninformationen)

Liebe Patientin/ Lieber Patient, wir möchten dich zunächst herzlich in der Körpermanufaktur Praxis für Physiotherapie und Chiropraktik DORNBIRN begrüßen. Bitte nimm dir einige Minuten Zeit, um die nachfolgenden Hinweise aufmerksam zu lesen. Ein individueller Anamnesebogen wird beim Ersttermin mit dem Therapeuten erstellt.

Dieser Fragebogen dient zu einer grundlegenden Anamnese, um das Behandlungsrisiko individuell abschätzen und gegebenenfalls weitere notwendige Voruntersuchungen (bildgebende Verfahren wie Röntgen oder MRT) oder auch grundsätzliche Gegenanzeichen für eine Behandlung erörtern zu können. Wir sind hier darauf angewiesen, dass Du uns beim Ersttermin vollständig und korrekt aufklärst.

1. Was ist Chiropraktik?

Chiropraktik ist eine eigenständige, ganzheitliche Form der Gesundheitssorge. Ziel ist es, die Gesundheit und Funktion des menschlichen Körpers wiederherzustellen und zu erhalten. Dies wird durch die Korrektur von Subluxationen erreicht. Eine Subluxation definieren wir als Verschiebung eines (Wirbel-) Gelenks aus der natürlichen Position, die mit Verlust der Beweglichkeit einhergeht und weitreichende schädliche Auswirkungen auf die Funktion des Nervensystems und Bewegungsapparates hat.

Das Vorhandensein von Subluxationen und ihre schädlichen Auswirkungen auf sämtliche Funktionen des Körpers ist unabhängig von Schmerz. Subluxationen können ohne bewusste Schmerzen entstehen und bestehen. Gesundheitsschädliche Wirkungen können schon lange vorhanden sein, bevor Schmerz entsteht. Der Indikator für eine chiropraktische Behandlung ist nicht das Vorhandensein von Symptomen, sondern ausschließlich des Vorhandenseins von Subluxationen. Die Korrektur von Subluxationen kann auch zur deutlichen Steigerung von Leistungsfähigkeit und allgemeinen Gesundheitsparametern führen.

2. Welche chiropraktischen Behandlungen gibt es?

Die chiropraktische Behandlung (genannt Justierung) korrigiert die Subluxation durch Wiederherstellen der physiologischen Beweglichkeit und Position eines (Wirbel-) Gelenks. Sie sorgt für die Rückkehr gesunder neurologischer Funktion auf segmentaler und globaler Ebene. Die Justierung normalisiert den Informationsfluss zwischen (Wirbel-) Gelenk und Gehirn. Somit trägt sie entscheidend zur Stressreduktion und allgemeiner Gehirngesundheit bei.

Subluxationen können an allen Abschnitten der Wirbelsäule, des Beckens und gegebenenfalls auch an anderen Gelenken auftreten und werden dort durch eine chiropraktische Justierung korrigiert. Wir justieren in unserer Praxis mit den Händen (Full Spine Technik), mit Hilfe bestimmter Lagerungsmittel (SOT), mit einem speziellen chiropraktischen Instrument (Activator- Technik) oder mithilfe bestimmter Vorrichtung am Behandlungstisch (Thompson Technik). Neben der Justierung kommen möglicherweise auch Mobilisationen zur Anwendung. Dabei werden auch neuromuskuläre Techniken (z. B. verschiedene Formen der Muskeldehnung) und sogenannte Weichteiltechniken eingesetzt.

3. Gibt es andere Behandlungsmethoden?

Zur Behandlung von Störungen an der Wirbelsäule kommen auch andere Methoden infrage. Diese gehen möglicherweise mit längeren Behandlungszeiten (Krankengymnastik, physikalische Therapie, orthopädische Hilfsmittel), Nebenwirkungen (Medikamente) oder der Gefahr von Infektionen oder Nervenwurzelschäden (Injektionen in Gelenke / Wirbelsäule) einher. Daher empfehlen wir die Chiropraktik. Sie kann mit anderen Behandlungsmethoden (z.B. Faszientherapie, Physiotherapie, Psychotherapie) sinnvoll kombiniert werden.

4. Können Komplikationen auftreten?

Wir verwenden in unserer Praxis ausschließlich sanfte Diagnosemittel und Behandlungstechniken, die Risiken auf ein Mindestmaß reduzieren. Dennoch sind wir vom Gesetzgeber dazu verpflichtet, dich über die möglichen Gefahren von chiropraktischen Maßnahmen aufzuklären. Im Folgenden findest Du hierzu zwei relevante Urteile deutscher Gerichte mit jeweils anschließender Erläuterung:

  1. Urteil des OLG Düsseldorf (vom 08.07.1993), „Über eventuelle Gefahren chiropraktischer Maßnahmen ist aufzuklären. In diesem Urteil wird verlangt, dass der Patient über das Risiko aufgeklärt werden muss, dass es in seltenen Fällen, trotz korrekter Durchführung der Manipulation an der Halswirbelsäule, zu dauerhaften Durchblutungsstörungen des Kopfes kommen kann."

    Nach dem heutigen Erkenntnisstand der medizinischen Wissenschaft gibt es keinen Hinweis, dass die sachgerechte Durchführung einer chiropraktische Justierung an der Halswirbelsäule eine Dissektion (Verletzung) gesunder, hirnversorgender Halsgefäße primär verursacht. Bei Patienten mit verminderter Belastbarkeit der Halsgefäße kann es, unabhängig von einer chiropraktischen Behandlung, zu spontanen Einrissen und Schädigungen der Gefäßwand der Halswirbelsäulenschlagader kommen, ohne dass eine von außen kommende Verletzung des Gefäßes vorausgegangen ist. Diese sog. Spontandissektionen sind nicht immer erkennbar.

    Bei einer nicht erkennbaren Gefäßschädigung kann es in extrem seltenen Ausnahmefällen, zum Ablösen eines Blutgerinnsels kommen, das entweder das Blutgefäß verlegen kann oder direkt zu einer Schädigung von Hirnabschnitten im Sinne eines Schlaganfalls führen kann. Dabei handelt es sich um eine gefährliche Komplikation, die lebensbedrohlich sein kann und eine sofortige Versorgung im Krankenhaus erfordert.

  2. Urteil des OLG Stuttgart (vom 20.02.1997, Zeichen 14 U 44/96), „Ein Heilbehandler (Arzt, Heilpraktiker, Physiotherapeut) darf sich vor chirotherapeutischen Eingriffen nicht auf den Hinweis beschränken, dass es im Anschluss an die Behandlung auch zu einer Verschlechterung der Beschwerden kommen könne. Vielmehr ist ein durch einen Bandscheibenvorfall vorgeschädigter Patient darüber in Kenntnis zu setzen, dass es auch bei fehlerfreier Durchführung beim Eingriff zu einer Verlagerung von Bandscheibengewebe und in der Folge zu einer spinalen Wurzelkompression kommen kann. Dieser Hinweis ist zur Wahrung des Selbstbestimmungsrechts des Patienten dringend geboten, wenn ein Erfolg durch die Chirotherapie ungewiss ist, dem Heilbehandler bekannt ist, dass es dem Patienten darauf ankommt, eine Bandscheibenoperation zu vermeiden."

    Nach dem heutigen Kenntnisstand der medizinischen Wissenschaft gibt es keinen Hinweis, dass eine korrekt durchgeführte chiropraktische Behandlung an der Wirbelsäule eine Bandscheibenschädigung hervorrufen kann. Bei einer schon bestehenden Bandscheibenvorwölbung oder bei einem (möglicherweise nicht bekannten) Bandscheibenvorfall kann es auch bei kunstgerechter Anwendung in extrem seltenen Ausnahmefällen zu einer Verlagerung von Bandscheibengewebe und mit der Folge einer spinalen Wurzelkompression mit Schmerzausstrahlung, Gefühlsstörung oder (noch seltener) Lähmungserscheinungen im Bereich von Armen, Beinen, Blase oder Mastdarms kommen. Dies kann in einem solchen Fall auch durch Alltagsbewegungen (z.B. Drehung, Bücken, Heben, Niesen) ausgelöst werden.

    Tritt ein solches Ereignis ein, können u.U. längere dauernde oder weitere Schmerzen, Funktionsstörungen und Lähmungserscheinungen, die eine stationäre Behandlung und ggf. eine Bandscheibenoperation erfordern, die Folge sein.

Über deine speziellen Risiken oder die deines Kindes und damit verbundenen möglichen Komplikationen informieren wir Dich im Erstgespräch näher. Wir werden eine Behandlung nur durchführen, wenn wir bei dir keine Faktoren sehen, die auf ein erhöhtes Risiko für die gewählte Behandlungsmethode hindeuten. Selbstverständlich können wir keine Garantie für den Behandlungserfolg übernehmen. Es ist ferner nicht auszuschließen, dass es in sehr seltenen Fällen auch zu einer vorübergehenden Verschlechterung der Beschwerden kommen kann. Bitte frage im Erstgespräch nach allem, was Dir unklar und wichtig erscheint.

5. Worauf ist nach der Behandlung zu achten?

Informiere uns bitte unverzüglich, falls bei dir nach einer chiropraktischen Behandlung Schmerzen, Nervenstörungen, Schwindel oder eine außergewöhnliche Müdigkeit auftreten. Ein leichter vorübergehender Schwindel nach einer Justierung (bis fünf Minuten) ist harmlos. Vorsichtshalber solltest du dich ggf. noch eine Weile in der Praxis aufhalten. Bitte kontaktiere uns, falls nach Verlassen der Praxis außergewöhnliche Besonderheiten auftreten oder wende dich außerhalb unserer Praxiszeiten im Zweifel an den Notfalldienst oder eine Notaufnahme.

EINWILLIGUNGSERKLÄRUNG Über die geplante chiropraktische Behandlung wurde ich ausführlich informiert. Dabei konnte ich alle mir wichtig erscheinenden Fragen über Art und Bedeutung der Behandlung, über spezielle Risiken und mögliche Komplikationen, über Neben- und Folgemaßnahmen und ihre Risiken sowie über Behandlungsalternativen stellen. Falls bereits von Ärzten vorgeschlagene Operationen oder Behandlungen abgelehnt oder aufgeschoben werden, erfolgt dies ausschließlich in meiner eigenen Verantwortung. Ich habe keine weiteren Fragen und fühle mich in verständlicher Form umfassend informiert.

Außerdem bin ich einverstanden, eine Ausfallpauschale in Höhe der eigentlichen Behandlungskosten zu bezahlen, wenn ich zu einem vereinbarten Termin nicht erscheine, ohne 24 Stunden vorher telefonisch oder schriftlich (werktags) abgesagt zu haben. Ich bestätige die Richtigkeit meiner gemachten Angaben und werde die Praxis bei relevanten Veränderungen dieser Angaben in Kenntnis setzen.

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