Einschneidende Erlebnisse im Leben einer Frau, wie Schwangerschaft, Mutterschaft und Menopause können für Frauen eine große Belastung darstellen.
Auch negative Lebenserfahrungen wie Armut, Diskriminierung, Gewalt, Arbeitslosigkeit und soziale Isolation können Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden einer Frau haben.
Frauen übernehmen häufig die Pflege und Betreuung von erkrankten oder pflegebedürftigen Familienmitgliedern.
Depressionen und Angststörungen treten häufiger bei getrennten, geschiedenen und verwitweten Frauen auf.
Damit eine Frau psychisch gesund bleibt, muss sie sich sicher und in ihren Beziehungen respektiert fühlen.
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Gewalt und Übergriffe sowie seelischer, körperlicher und sexueller Missbrauch können zu schweren gesundheitlichen Problemen führen.
Frauen sind von Anorexie („Magersucht“) und Bulimie („Ess-Brechsucht“) viel stärker betroffen als Männer.
Eine Essstörung ist eine psychische Erkrankung, die viele Risikofaktoren mit einer Depression teilt.
Untersuchungen zeigen, dass lesbische und bisexuelle Frauen im Vergleich zu heterosexuellen Frauen stärker von Angststörungen und Depressionen betroffen sind.
Bei ihnen ist die Gefahr von Suizid und Selbstverletzung erhöht, da sie oft unter Diskriminierung, Mobbing und Missbrauch zu leiden haben.
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Depressionen während der Schwangerschaft und nach der Geburt
Depressionen und Angststörungen können jederzeit zum Vorschein kommen - aber es ist bekannt, dass Frauen während der Schwangerschaft und im Jahr nach der Entbindung eines Kindes verstärkt darunter leiden.
Einige Frauen leiden in der Schwangerschaft unter Angststörungen oder Depressionen.
Dies kann eine Reaktion auf die Schwangerschaft selbst, auf damit verbundene Gesundheitsprobleme oder auf größere Lebensbelastungen sein.
Die Frau beginnt zu begreifen, was der wachsende Bauch eigentlich bedeutet: für die Arbeit, den Partner, finanziell, für ihr Leben.
Die Gesellschaft vermittelt unentwegt das Bild der glücklichen Schwangeren.
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Stellen sich anstatt von Glücksgefühlen, Schuld- und Schamgefühle ein, kann dies bei der Schwangeren zusätzlichen Druck erzeugen beziehungsweise.
Häufig treten bei Frauen auch nach der Geburt eines Babys Depressionen auf.
Circa 15 bis 20 Prozent der Frauen leiden während des ersten Jahres nach der Entbindung unter einer postnatalen Depression.
In dieser Zeit muss sich die Frau an große Veränderungen in ihrem Leben gewöhnen sowie die täglichen Herausforderungen der Mutterschaft bewältigen.
Hierbei treten oft Depressionen und Angststörungen auf.
Während der Schwangerschaft treten bei einer von zehn Frauen Depressionen auf; im ersten Jahr nach der Entbindung sogar bei einer von fünf Frauen.
Bei vielen Frauen erscheinen Angststörungen und Depressionen häufig gleichzeitig.
Expertinnen beziehungsweise Experten schätzen, dass 70 Prozent der betroffenen Mütter ihre Symptome verbergen.
Mütterlicher Suizid betrifft eine von sieben Frauen, die nach der Geburt sterben.
Um Angststörungen und Depressionen bei sich und anderen erkennen zu können, ist es hilfreich, die Gefahren, Anzeichen und Symptome zu kennen.
Vergessen Sie nicht, dass es Möglichkeiten einer effektiven Behandlung gibt.
Depressionen in den Wechseljahren
Hormonelle Umstellungen des weiblichen Körpers in der Menopause verursachen keine Depressionen.
Allerdings sind die dabei auftretenden Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit auf die körperlichen Veränderungen zurückzuführen.
Allgemeine Informationen zu Depressionen
Diese Erkrankung ist sehr häufig.
Man geht davon aus, dass jeder fünfte Österreicher einmal im Leben eine behandlungsbedürftige Depression erleidet.
Betroffen sind alle sozialen Schichten, Kulturen, jedes Geschlecht und Alter.
Bei der Krankheitsentstehung spielen verschiedene Faktoren eine Rolle.
Einerseits geht man davon aus, dass es eine genetische Veranlagung gibt, die zu einer erhöhten biologischen Bereitschaft führt eine Depression zu entwickeln.
Diese Veranlagung verursacht eine Veränderung des Botenstoffwechsels zwischen den Nervenzellen.
Der Serotoninspiegel und der Noradrenalinspiegel im Gehirn depressiver Menschen ist niedriger als bei Gesunden.
Es gibt die unipolare Depression, welche aus einer oder mehreren depressiven Phasen besteht.
Bei Männern sind die Anzeichen einer Depression häufig andere als bei Frauen.
Frauen sind in der Krankheit vor allem bedrückt und antriebsgestört.
Sie sind oft nicht mehr in der Lage, einer Arbeit nachzugehen oder den Haushalt zu führen.
Die „männliche“ Depression weicht nicht selten von den klassischen Symptomen ab und ist dadurch schwerer zu diagnostizieren.
Sie geht eher mit Unruhe, feindseligem, aggressivem und riskantem Verhalten, Gereiztheit und nicht selten übermäßigem Alkoholkonsum einher.
Neben der krankheitsbedingten Verzweiflung und Perspektivlosigkeit sind bei Männern Schwäche und Hilflosigkeit der Grund dafür, dass sie oft sehr lange keine Hilfe in Anspruch nehmen.
Eine Depression darf nicht mit Trauer verwechselt werden.
Ein Mensch, der einen wichtigen anderen verloren hat, spürt Kummer und Trennungsschmerz.
Er trauert.
In der Depression spürt ein Patient nicht einmal mehr traurige Gefühle, er spürt gar keine Gefühle.
Depressionen können unbehandelt sehr lange andauern, die Symptome vergehen in der Regel, wenn sie behandelt werden aber innerhalb von Wochen bis Monaten.
Behandlungsmethoden
Die Entscheidung über die Behandlungsmethoden ist im Gespräch mit dem/der Facharzt*ärztin zu treffen.
Einerseits gibt es die Möglichkeit antidepressive Medikamente einzunehmen, die den Stoffwechsel im Gehirn wieder normalisieren und Rückfälle verhindern.
Auf der anderen Seite ist bei leichten und mittelschweren Depressionen eine Psychotherapie zu empfehlen, welche hilft, die auslösenden Ursachen für diese Erkrankung zu identifizieren und Veränderungen im Lebensstil zu entwickeln, damit eine depressive Reaktion in Zukunft nicht mehr auftritt.
Gruppenangebote zur Aktivierung stellen eine wichtige Ergänzung dar.
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