Durch Drogen ausgelöste Psychose: Ursachen, Symptome und Behandlung

Kokain gilt als stimulierendes Rauschgift, das zu euphorischen Stimmungslagen, erhöhtem Selbstbewusstsein und vermeintlich gesteigerter Leistungsfähigkeit führt. Doch dieser Höhenflug hat seinen Preis. Kokain gehört zu den am schnellsten abhängig machenden Drogen und kann gravierende körperliche und psychische Folgen auslösen. Kokain ist ein Suchtmittel, das aus den Blättern des südamerikanischen Cocastrauchs gewonnen wird. Es handelt sich um ein Stimulans, das intranasal, peroral oder intravenös eingenommen wird. Neben Kokain ist auch das preiswertere Crack in Drogenkreisen bekannt. Dieses wird allerdings ausschließlich geraucht.

Was ist eine Drogeninduzierte Psychose?

Eine Kokainpsychose ist eine psychische Erkrankung, die durch den Konsum von Kokain ausgelöst wird und einen eigenen Diagnoseschlüssel (F14.5) im Diagnose-Manual ICD-10 besitzt. Es handelt sich um eine schwere psychische Störung, die sich vor allem anhand charakteristischer, einer paranoiden Schizophrenie ähnelnden Symptome identifizieren lässt.

Ursachen und Risikofaktoren

Die genauen Umstände, die zur Entstehung einer drogeninduzierten Psychose führen, sind nicht vollständig geklärt. Das bedeutet, dass sich der Zeitpunkt, an dem eine Psychose auftritt, nicht eindeutig benennen lässt. Es gibt sogar Fälle, in denen Betroffene bereits nach einem einmaligen Konsum der Droge unter den typischen Symptomen einer Psychose leiden, während andere Konsumenten die ersten Anzeichen erst nach einem jahrelangen, oftmals exzessiven Missbrauch der Substanz verspürten.

Eine substanzinduzierte Psychose betrifft nicht jeden Konsumenten. Aktuelle medizinische Erkenntnisse gehen davon aus, dass die Ausbildung einer Psychose nach der Einnahme von Drogen wie Kokain mit der individuellen Disposition zusammenhängt. Ähnlich wie bei einer durch Cannabis oder Amphetamine ausgelösten Psychose sind oft mehrere, zusammenwirkende Ursachen auszumachen. Die Veranlagung des Einzelnen, gesundheitliche Voraussetzungen, aber auch äußere Einflüsse wie Stress an der Arbeit oder Probleme in der Familie, die möglicherweise als Trigger fungieren könnten. Und es gilt, je jünger das Gehirn, desto anfälliger ist es für die Entwicklung einer drogeninduzierten Psychose. Zudem ist davon auszugehen, dass die Dauer und Menge des Drogenmissbrauchs ebenfalls als Einflussgröße bewertet werden kann.

Psychoaktive Substanzen wie Kokain oder andere Drogen können als Nebenwirkung grundsätzlich immer psychotische Symptome auslösen. Bei halluzinogenen Substanzen wie LSD sind Halluzinationen und realitätsferne Erfahrungen sogar explizit gewünscht. Im Gegensatz zu diesen bewusst herbeigeführten Halluzinationen sehen die Symptome im Rahmen psychotischer Zustände anders aus. Sie besitzen meist eine beängstigende Komponente und gehen häufig mit Paranoia, Angst und Panikattacken einher. Die Betroffenen fühlen sich verfolgt, nehmen bedrohliche Dinge und Situationen wahr, die nicht real sind, und entwickeln einen Hang, sich selbst oder andere zu verletzen.

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Symptome einer Drogeninduzierten Psychose

Charakteristisch für eine Psychose, die durch den Konsum von Crack oder Koks ausgelöst wurde, ist häufig der sogenannte Dermatozoenwahn. Hierbei sind die Betroffenen davon überzeugt, dass sich Insekten oder Würmer unter ihrer Haut befinden. Diese wahnhafte Vorstellung kann derart starke Ausmaße annehmen, dass die Patienten sich selbst verletzen oder sogar Suizidversuche unternehmen. Bei den sogenannten taktilen Halluzinationen spürt der Betroffene körperlich und für ihn komplett real, dass die Würmer oder Insekten über die Haut krabbeln und sich beispielsweise durch den Körper bewegen. So sind taktile Halluzinationen manchmal schwer von sog. Zönästhesien zu unterscheiden, bei denen der Patient das Gefühl hat, dass sich der Körper von außen verändert, zerfressen wird, verbrannt, usw.

  • Halluzinationen
  • Wahnvorstellungen
  • Realitätsverlust
  • Ich-Störungen
  • Paranoia
  • Angst- und Panikattacken

Prognose und Krankheitsverlauf

Wird eine Psychose durch den Missbrauch rauscherzeugender Substanzen ausgelöst, ist eine Prognose bezüglich der Krankheitsdauer schwer möglich. In vielen Fällen genügt ein Konsumstopp, um die optischen, taktilen und akustischen Halluzinationen zu beenden. Andere Patienten bedürfen einer psychologisch-psychiatrischen und medikamentösen Behandlung, um die Erkrankung in den Griff zu bekommen. Bei wieder anderen kann die Psychose chronisch werden und sich schlimmstenfalls nie wieder komplett zurückbilden. In diesem Fall halten die psychischen Begleiterscheinungen der Krankheit selbst nach einer Entgiftung und einer Entwöhnung dauerhaft an, so dass der Betroffene nur noch bedingt in der Lage ist ein „normales“ Leben zu führen.

Behandlung von Drogeninduzierten Psychosen

Der erste Schritt in der Behandlung einer Drogenpsychose ist die sofortige Beendigung des Drogenkonsums. Weil Kokain schon nach kurzer Zeit eine starke psychische Abhängigkeit auslösen kann, fällt dies vor allem Langzeitkonsumenten schwer. In einer professionellen Entzugsklinik können sie jedoch lernen, sich von der Substanz zu lösen und ohne die Drogen auszukommen. Gleichzeitig sollte die psychische Erkrankung mitbehandelt werden. Neuroleptika wie Olanzapin, Risperidon oder Aripiprazol werden zur Behandlung der psychotischen Symptome eingesetzt. Zudem ist eine umfassende psychotherapeutische Betreuung in die Wege zu leiten. Bei einer stark ausgeprägten Psychose ist ein akutpsychiatrischer stationärer Aufenthalt nötig. Eine psychotherapeutische Begleitung ist in diesem Fall erst nach Abklingen der heftigen Symptome sinnvoll.

Es gibt sehr viele Strategien damit umzugehen, es geht nur darum, die richtige für einen selbst zu finden und die richtigen Menschen, die einem dabei helfen können. Diese Symptome sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Wenn man sich nicht mit ihnen auseinandersetzt, können sie möglicherweise überhandnehmen und schlimmstenfalls tatsächlich in eine Psychose führen. Das ist aber dennoch kein Grund für Panik! Denn gerade, wenn man noch in der Lage ist zu erkennen, dass etwas nicht stimmt und dass sich etwas an einem zum Negativen verändert, ist der beste Zeitpunkt, um zu handeln.

Im Rahmen der Psychotherapie und der psychiatrischen Behandlung ist für Betroffene Psychoedukation sehr wichtig. Psychoedukation heißt im Prinzip nichts anderes als mehr über den eigenen psychischen Zustand und dessen Ursachen herauszufinden. Zu verstehen, woher die Symptomatik kommt und einen Namen/Begriffe für die einzelnen Phänomene (z.B. Depersonalisation/Derealisation, Gedanken-laut-werden, Gedankenentzug, Reizüberflutung, Wahrnehmungsveränderungen) zu haben, kann den UHR-Betroffenen ein Gefühl von Kontrolle zurückgeben und ihnen die Angst und Machtlosigkeit angesichts der eigenen Situation nehmen, was oft schon allein zur Besserung beiträgt.

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Außerdem gibt es Berichte, dass ganz allgemein hilfreiche Maßnahmen, wie etwas mehr Struktur im Tagesablauf, regelmäßiger Sport und Fokussierung auf konkrete Aufgaben (wie etwa eine Arbeit, die einem Freude bereitet) die Symptome abschwächen oder zurückgehen lassen. Schließlich eine sehr wichtige Empfehlung ist auch den Konsum von Drogen / bewusstseinsverändernden Substanzen jeglicher Art umgehend einzustellen, denn dieser kann die Symptomatik oft deutlich verstärken.

Zusammenhang zwischen Cannabis und Psychose

Cannabis ist das weltweit am häufigsten konsumierte illegale Rauschmittel und wird fälschlicherweise als „weiche“ Droge eingestuft. Weil immer mehr Länder den Konsum von THC legalisieren oder medizinisches THC zur Behandlung von Krankheiten zulassen, sinkt vor allem bei jungen Menschen die Hemmschwelle, das Kiffen einmal auszuprobieren. Was die meisten Konsumenten dabei nicht beachten: Der Genuss der Droge kann eine ganze Reihe von Nebenwirkungen mit sich bringen, die von Schlafstörungen bis hin zu Konzentrations- und Leistungsproblemen reichen. Besonders unterschätzt wird diesbezüglich das Risiko einer durch Cannabis ausgelösten Psychose. Neben dem Cannabiskonsum kann für die Entstehung einer substanzinduzierten Psychose auch ein erhöhter Alkohol-, Amphetamin- oder Kokainkonsum verantwortlich sein. Grundsätzlich gilt, dass vor allem Cannabis mit einem hohen THC-Gehalt im Verdacht steht, eine Psychose auszulösen.

Cannabis zu konsumieren, gehört für immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene zum Alltag. So geben beispielsweise 25 Prozent der Männer zwischen 18 und 25 Jahren an, in den letzten zwölf Monaten Cannabis konsumiert zu haben. Kiffen ist dementsprechend Teil des modernen Lifestyles geworden und wird häufig als ungefährliche Alternative zum Alkohol angesehen. Dabei haben bereits zahlreiche Studien aufgedeckt, dass regelmäßiges Kiffen - ganz besonders bei Verwendung von starkem Cannabis - das Risiko an einer Psychose zu erkranken, signifikant ansteigen lässt. Besonders gefährdet sind nach neuesten Erkenntnissen Konsumenten, die schon sehr früh mit dem Kiffen beginnen.

Trotzdem lässt sich der kausale Zusammenhang zwischen den typischen Symptomen und dem Konsum der Droge nach Meinung vieler Experten nicht von der Hand weisen. Fest steht jedoch, dass Cannabis als psychotrope Substanz auf den Neurotransmitter-Stoffwechsel des Menschen einwirkt. Eine andere Hypothese besagt, dass Cannabis nicht der Verursacher einer Psychose ist, sondern lediglich als eine Art Trigger verstanden werden kann. Das bedeutet, dass die Patienten, die nach dem Kiffen eine drogeninduzierte Psychose erleiden, von vornherein bereits für eine solche Erkrankung anfällig gewesen sind.

Menschen, die unter einer Schizophrenie oder einer substanzinduzierten Psychose leiden, müssen während der psychotischen Episoden mit verschiedenen Symptomen rechnen. Diese können sich als leichte Beeinträchtigungen manifestieren, die schnell wieder abklingen, oder sie können die Lebensqualität der Betroffenen drastisch verringern. So kann eine akute Psychose derart negativ erlebt werden, dass die Patienten Tendenzen zur Selbstverletzung oder Suizidversuchen entwickeln.

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Wird eine Psychose durch Cannabis ausgelöst, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass sämtliche charakteristischen Symptome unmittelbar mit dem Cannabiskonsum auftreten. Häufig ist es zwar so, dass Betroffene berichten, aufgrund psychotischer Symptome eine negative Rauscherfahrung erlebt zu haben. Theoretisch ist es aber auch möglich, dass sich die Folgen für die psychische Gesundheit erst deutlich nach dem Konsum der Droge offenbaren. Zudem zeigt nicht jeder, bei dem der Genuss der Droge eine Psychose auslöst, dieselben Symptome.

Patienten, die nach dem Genuss der Droge Veränderungen in ihrer Wahrnehmung registrieren, sollten ihren Cannabiskonsum umgehend stoppen und sich in ärztliche Behandlung begeben. Auch wenn viele Formen einer durch Cannabis ausgelösten Psychose von allein wieder verschwinden, bleibt ein Restrisiko bestehen. Dann kann oft nur eine langjährige und durch Medikamente gestützte Therapie dabei helfen, die psychotischen Schübe in den Griff zu bekommen.

Drogensucht: Symptome und Diagnose

Die Diagnose einer Drogenabhängigkeit erfolgt in der Regel durch eine umfassende klinische Bewertung, bei der verschiedene Faktoren berücksichtigt werden. Es gibt keine spezifischen Labortests oder bildgebenden Verfahren, die eine Drogenabhängigkeit eindeutig diagnostizieren können. Stattdessen basiert die Diagnose auf einer Kombination von Informationen aus dem Patientengespräch (Anamnese), körperlichen Untersuchungen und psychologischen Bewertungen.

Fachleute kennen sechs typische Anzeichen einer Drogenabhängigkeit. Jedes einzelne ist ein deutliches Warnsignal. Die Diagnose der Abhängigkeit stellen Arzt oder Ärztin, wenn innerhalb der vergangenen zwölf Monate drei oder mehr der folgenden Drogensucht-Symptome gleichzeitig auftreten:

  • Craving: Starkes, teilweise unwiderstehliches Verlangen, die Substanz einzunehmen.
  • Kontrollverlust: Probleme, den Zeitpunkt sowie die Dauer und Menge des Konsums zu steuern. Versuche, den Konsum dauerhaft einzuschränken, scheitern.
  • Entzugssymptome: psychische und körperliche Entzugserscheinungen.
  • Toleranzentwicklung: Für dieselbe Wirkung wird eine immer höhere Dosis benötigt.
  • Vernachlässigung von Interessen und Aufgaben: Beschaffung, Konsum und Erholung vom Rausch stehen zunehmend im Lebensmittelpunkt. Andere Interessen und Verpflichtungen werden vernachlässigt.
  • Konsum trotz negativer Konsequenzen für Gesundheit, Beruf, Sozialleben

Bei Patientinnen und Patienten, die nach den genannten Kriterien noch keine Drogensucht aufweisen, kann der Konsum dennoch schädliche Ausmaße für Körper und Psyche annehmen. Medizinerinnen und Mediziner sprechen dann von einem schädlichen Gebrauch.

Ursachen von Drogensucht

Die Ursachen einer Drogenabhängigkeit sind vielschichtig. Meist handelt es sich um ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Zu diesen zählen etwa genetische Veranlagung für Suchtverhalten, psychische Faktoren und Persönlichkeitseigenschaften sowie soziale Faktoren der Betroffenen sowie ihre Erfahrungen mit der jeweiligen Substanz. Darüber hinaus kann eine bestehende psychische Erkrankung das Risiko für eine Suchterkrankung erhöhen. Sie kann den Verlauf sowie die Prognose der Abhängigkeit negativ beeinflussen.

Genetische Faktoren

Wie hoch das Risiko für eine Suchterkrankung ist, bestimmen die Gene mit. Sie beeinflussen beispielsweise, wie sich Suchtmittel im Körper und auf die Psyche auswirken. Allerdings ist Sucht auch bei einer starken erblichen Veranlagung kein unausweichliches Schicksal.

Psychische Faktoren

Drogen wirken auf die Psyche: Sie enthemmen, dämpfen Ängste, Sorgen und Kummer, regen an oder beruhigen. Wer besonders belastet ist und/oder bislang nur wenige gesunde Strategien entwickelt hat, um erfolgreich mit Problemen und Stress umzugehen, ist stärker suchtgefährdet. Eine typische „Suchtpersönlichkeit“ gibt es aber nicht.

Weitere seelische Faktoren, die die Gefahr einer Abhängigkeit erhöhen, sind beispielsweise:

  • seelische Verletzungen (z.B. mangelnde Fürsorge, Gewalt- und Missbrauchserfahrungen)
  • psychische Erkrankungen wie Ängste und Depressionen
  • geringes Selbstwertgefühl

Soziale Faktoren

Auch das soziale Umfeld spielt eine zentrale Rolle bei der Suchtentwicklung. Wie leicht bekommt man die Substanzen? Wie normal ist es im Umfeld, Suchtmittel zu konsumieren? Gibt es sogar einen sozialen Druck zum Konsum? Familiäre Vorbilder: Erleben Kinder und Jugendliche, dass regelmäßig legale oder illegale Drogen konsumiert werden, steigt die Wahrscheinlichkeit, später selbst zu Suchtmitteln zu greifen. Das gilt insbesondere, wenn bei Problemen oder Konflikten zu Drogen gegriffen wird.

Peer-Group: Wenn der Bekannten- und Freundeskreis Zigaretten, Alkohol oder illegale Drogen zu sich nimmt, kann der Wunsch, dazuzugehören, den Einstieg in eine Sucht ebnen. Soziale Isolation: Auch Einsamkeit ist ein entscheidender Faktor, sich in eine Sucht zu flüchten. Alkoholismus und Medikamentensucht entstehen häufig aufgrund von sozialer Isolation, mangelnden Kontakten, fehlender Zuwendung und Anerkennung. Ein stabiles soziales Netz hingegen schützt vor Sucht.

Therapie von Drogensucht

Der Weg in die Drogenabhängigkeit ist meist sehr komplex und auch der Ausstieg aus der Sucht verläuft nicht unbedingt linear. Wichtigste Voraussetzung bei jeder Drogentherapie ist jedoch, dass die Betroffenen bereit sind, mitzuwirken.

Eine Drogensucht zu bekämpfen, ohne geeignete Therapien in Anspruch zu nehmen, ist nach Ansicht von Expertinnen und Experten meist zum Scheitern verurteilt. Wichtig ist daher, sich professionelle Unterstützung zu suchen. Erste Anlaufstellen können Kontaktzentren, Konsumräume oder spezialisierte Sucht- und Drogenberatungsstellen sein.

Ziel der Behandlung ist es, den Organismus vom Suchtmittel zu entwöhnen, indem man ihm dieses entzieht (Drogenentzug). Idealerweise erreicht man dadurch eine langfristige Abstinenz. Bei chronischen Verläufen einer Opiat- oder Opioidabhängigkeit kann auch angestrebt werden, das Suchtmittel dauerhaft durch weniger schädliche Opiate oder Opioidanalgetika (etwa Methadon oder Buprenorphin) zu ersetzen. Man spricht dann von einer Substitutionsbehandlung oder umgangssprachlich von einer Drogenersatztherapie.

Während der körperliche Entzug häufig in einigen Tagen geschafft ist, erweist sich die psychische Entwöhnung meist als langwieriger und nimmt in der Regel Monate bis Jahre in Anspruch. Zu den psychischen Entzugssymptomen zählen Unruhe, Angst, depressive Verstimmung, Suizidgedanken und das „Craving“ - die starke Gier nach einer weiteren Dosis des Suchtmittels (Suchtdruck).

Die Therapie läuft dann im Allgemeinen wie folgt ab:

  • Notfallbehandlung: Bei einer akuten Vergiftung (Intoxikation) durch Drogen steht das Überleben des Patienten oder der Patientin durch eine notfall- oder intensivmedizinische Versorgung an erster Stelle.
  • Qualifizierte Entzugsbehandlung: Um die Drogenabhängigkeit zu behandeln, ist eine stationäre qualifizierte Entzugsbehandlung als Mittel der Wahl. Diese dauert in der Regel mindestens drei Wochen. Häufiger Bestandteil eines solchen qualifizierten Entzugs ist auch Psychotherapie, Angehörigenarbeit sowie die Einbindung in passende Selbsthilfegruppen.
  • Postakutbehandlung: An den Entzug schließt sich dann idealerweise nahtlos die Postakutbehandlung an.

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