Die Borderline-Persönlichkeitsstörung ist eine psychische Erkrankung, die dazu führt, dass Stress schlecht bewältigt oder starke innere Gefühle nicht angemessen reguliert werden können. Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung neigen zu impulsivem Verhalten. Ihre Gefühle und Stimmungen können stark schwanken, was zu extremer innerer Anspannung führen und als äußerst belastend empfunden werden kann.
Allen Persönlichkeitsstörungen liegt zugrunde, dass das innere Erleben und die Gefühle der Betroffenen ein bestimmtes Verhalten hervorbringen, das in der sozialen Umgebung als „anders“ wahrgenommen wird. Die Borderline-Persönlichkeitsstörung unterscheidet sich von anderen Persönlichkeitsstörungen durch instabile Beziehungen, ausgeprägte Impulsivität und Selbstverletzungen aufgrund innerer Anspannung.
Genetische Faktoren spielen bei der Entstehung von Borderline eine Rolle, vor allem tragen aber auch bestimmte Lebenserfahrungen und schädliche Verhaltensmuster zur Entwicklung dieser Erkrankung bei. Viele Betroffene verletzen sich selbst, beispielsweise durch Ritzen, um vorübergehende Erleichterung zu empfinden. Einige zeigen auch riskantes Verhalten, wie beispielsweise gefährliche Fahrmanöver, oder erleben unvorhersehbare Wutausbrüche, die sie später oft bereuen.
Die Diagnose einer Borderline-Persönlichkeitsstörung wird in der Regel von Fachärzt*innen für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin und klinischen Psycholog*innen durchgeführt. Persönlichkeitsstörungen können mit Hilfe von klinisch psychologischer Behandlung und Psychotherapie behandelt werden. Zusätzlich können Medikamente verschrieben werden, um unterschiedliche Begleitsymptome zu lindern. Wichtig zu wissen ist, dass die Therapie nicht abgebrochen werden sollte, auch wenn diese länger dauert. Es ist wichtig, dass Menschen, die an einer Borderline-Persönlichkeitsstörung leiden, professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Selbsthilfe und Strategien für Betroffene
Viele Betroffene berichten, dass sie durch Selbsthilfestrategien und den Austausch mit anderen Betroffenen gelernt haben, besser mit ihrer Erkrankung umzugehen. Eine Betroffene beschreibt ihre Erfahrungen wie folgt:
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"Living with borderline personality disorder is a roller coaster ride . I remember exploding in anger, falling into deep holes, devaluing myself so much - feeling like I had no control at all. I broke off relationships, isolated myself in the room, and felt wrong . I started with talk therapy, which at least helped me to have someone to talk to in the beginning."
Die Betroffene betont, dass es wichtig ist, einen Weg zu finden, um mit der inneren Anspannung umzugehen:
"The sticking point of slowly finding a footing, however, was sometimes in these steps: Introspection Detect triggers Learn and apply skills Taking responsibility through self-help"
Sie beschreibt, wie sie gelernt hat, ihre eigenen Auslöser zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen:
"I noticed more and more: I can take countermeasures in advance against internal tension and discomfort in any form. This takes a lot of practice and starts with introspection. Instead of devaluing myself, I tried to "explore" what happened when and how: What feeling do I feel and do I feel it? This enabled me to see earlier what was going on in me later. What was the trigger ? What moment or chain of events triggered this feeling? How tense am I already? So I was able to choose the respective self-help measures. What do I need now to stay with me and take good care of myself?"
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Diese Beobachtung erfordert Zeit und Geduld, aber sie kann sehr hilfreich sein:
"This observation takes a lot of time and patience . However, I benefited greatly from it: In small steps I learned to deal with difficult situations increasingly. I learned not to explode or injure myself."
Unterstützungsangebote für Angehörige
Angehörige von Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung stehen oft vor besonderen Herausforderungen. Es ist wichtig zu wissen, dass Sie nicht alleine sind. Es gibt verschiedene Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen, die Unterstützung und Austausch anbieten.
HPE - Hilfe für Angehörige psychisch Erkrankter
HPE bedeutet Hilfe für Angehörige psychisch Erkrankter. Angehörige sind Verwandte und gute Freundinnen und Freunde einer Person. Wir sind ein gemeinnütziger Verein, der es sich zur Mission gemacht hat, die Lebensqualität Angehöriger psychisch Erkrankter zu verbessern. Zudem gibt es regelmäßige Selbsthilfegruppen und Seminare zu unterschiedlichen Themen. So kann sehr viel Austausch stattfinden. Die HPE ist in allen Bundesländern aktiv. Durchstöbern Sie für weitere Informationen gerne unsere Homepage oder melden Sie sich einfach telefonisch.
HPE bietet:
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- Verschiedene Formen der Beratung für Angehörige psychisch erkrankter Personen. HPE bietet eine schriftliche Form der Beratung im Internet.
- Gruppentreffen: Finden Sie Unterstützung beim Austausch mit anderen Angehörigen.
- HPE in den Bundesländern - Immer für Sie da. Die HPE bietet Hilfe und Unterstützung in jedem Bundesland. Finden Sie hier die Angebote Ihres Bundeslandes.
- Wenn ein Elternteil psychisch erkrankt... ...verrückt sich der Alltag der Kinder und aller anderen in der Familie. HPE legt deshalb mit veRRückter Kindheit einen besonderen Schwerpunkt auf dieses Thema.
- Viele Aktivitäten bei HPE werden ehrenamtlich von Angehörigen geleistet.
- Zeitschrift KONTAKT: Artikel und Beiträge zu psycho-sozialen Themen, die Angehörige interessieren.
- Termine: Österreichweite Übersicht an Veranstaltungen, die besonders für Angehörige interessant sein können.
- Über HPE und unser Aktivitäten Blog von HPE Österreich: Lesen Sie hier verschiedene Artikel von und über Angehörige, Erfahrungsberichte, Interviews, Neuigkeiten bei HPE und vieles mehr.
Wichtige Termine
- 10.09.2025 Yellow September: Der Yellow September bezeichnet den Monat zwischen dem 10. September (dem Welttag der Suizidprävention) und dem 10. Oktober (dem Welttag der mentalen Gesundheit)
- 31.01.2025 Beziehung gestalten. Psychische Erkrankungen verändern das Leben - Wie können wir Angehörige Beziehungen gestalten? Zu diesem Thema findet am 9. und 10. Mai 2025 die Angehörigentagung der HPE Österreich statt.
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KuKa - KuschelKaktus (LINZ)
Herzlich willkommen bei KuKa - KuschelKaktus (LINZ), Deiner Möglichkeit Dich im Rahmen einer Selbsthilfegruppe auf Augenhöhe mit Menschen mit ähnlichen Erfahrungen zu treffen, Dich auszutauschen und voneinander zu lernen.
Was 'macht' kuka? Wozu Selbsthilfegruppe?
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- Bei dieser Gruppe handelt sich nicht um eine professionelle und angeleitete bzw.
- Die Teilnahme ist freiwillig und kostenlos. Eine Beteiligung an den Raumkosten ist nach eigenem Ermessen (z.B.
- Regelmäßige persönliche Gruppentreffen: jeden 1.
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Die Borderline-Selbsthilfegruppe trifft sich JEDEN ERSTEN DIENSTAG (Arbeitstag) im Monat um 18:30 Uhr. Aktuell ist es zu äußeren Schwierigkeiten in der Abhaltung der Gruppe gekommen. aktueller und kommender Treffen informieren - Wir arbeiten aber an einer Fortsetzung und freuen uns auf Sie.
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KuKa - KuschelKaktusEdlbacherstr.
Alice und Martina Sendera schreiben in ihrem Buch Borderline - Die andere Art zu fühlen zum blühenden Kaktus als Logo der ÖDBT: "Der Kaktus symbolisiert das charakteristische Verhalten von Abwehrbereitschaft und Angst, durch andere verletzt und enttäuscht zu werden, die Blüte, die Sehnsucht nach Nähe, Geborgenheit, Sicherheit und Liebe, aber auch die Anziehungskraft, die Borderline-Menschen oft auf andere ausüben." (S.22)
Literaturempfehlungen
- M. M. Bohus
- M. R. A.L. Chapman & K.L. B.
- R.O. Friedel, L.F. Cox & K. D.J.
- J. J. J.G. M. A. Knuf & Ch. J.J.
- Kreisman & H. Ph. H.-P. A.
- Sendera & M. W.
Downloadmöglichkeit: Krisenpass für Menschen mit Borderlineerfahrung (S.
tags: #Borderline #Angehörige #Selbsthilfegruppe