Spezifische Phobie (ICD-10 F40.2): Ursachen, Symptome und Behandlung

Prinzipiell ist Angst eine natürliche Reaktion auf Gefahr. In einem gesunden Maß sichert die Angst unser Überleben, indem sie uns vor Bedrohung zurückschrecken lässt. Im Unterschied zur gesunden Angst, ist die Angst bei einer Phobie krankhaft übersteigert und beeinträchtigt das Leben der Betroffenen.

Was sind Phobien?

Menschen mit Phobien haben Angst vor Situationen oder Objekten, die objektiv betrachtet keine Bedrohung darstellen, oder aber die Angst der Betroffenen ist unangemessen groß. Sich den gefürchteten Situationen auszusetzen, ist für Angst-Patienten kaum zu ertragen. Wenn es möglich ist, versuchen sie diese ganz zu vermeiden. Als Folge ziehen sich manche Betroffene immer weiter zurück und sind so in ihrer Handlungsfreiheit stark eingeschränkt. Obwohl sie wissen, dass das Ausmaß ihrer Angst irrational ist, sind sie nicht in der Lage, diese zu kontrollieren.

Phobien erzeugen einen hohen Leidensdruck. Die Angst geht nicht nur mit bedrohlichen Gedanken einher, sondern auch mit körperlichen Symptomen wie Zittern, Schweißausbrüchen oder Herzklopfen. Ist die Phobie stark ausgeprägt, befürchten manche Betroffene sogar, an den körperlichen Auswirkungen zu sterben.

Viele Angst-Patienten vermuten zunächst eine organische Ursache ihrer Beschwerden und laufen von einem Arzt zum anderen. Bei manchen dauert es Jahre, bis ein Arzt die richtige Diagnose stellt und ihnen passende Hilfe anbietet.

Welche Phobien gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Phobien, die entweder alleine oder auch in Kombination auftreten. Experten unterscheiden zwischen den folgenden drei Formen phobischer Störungen: die soziale Phobie, die Agoraphobie und die spezifischen Phobien.

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Soziale Phobie

Menschen mit sozialer Phobie haben große Angst, sich vor anderen zu blamieren oder davor, dass andere sie ablehnen. Sie meiden daher soziale Kontakte und Situationen und ziehen sich zurück. Mehr dazu lesen Sie im Beitrag soziale Phobie.

Agoraphobie

Menschen mit Agoraphobie haben große Angst vor Situationen, aus denen sie im Notfall nicht fliehen können oder in denen es schwer wäre, ihnen bei einer Panikattacke zu helfen. Sie meiden daher unter anderem öffentliche Plätze, Menschenmengen oder Kinobesuche. Mehr dazu lesen Sie im Beitrag Agoraphobie.

Spezifische Phobie

Im Gegensatz zu Personen, die unter einer sozialen Phobie oder einer Agoraphobie leiden, fürchten Menschen mit spezifischen Phobien eine ganz bestimmte Situation oder ein bestimmtes Objekt.

Es gibt verschiedene Phobien. Entsprechend ist die Liste der Phobien lang. Prinzipiell ist es möglich, dass Menschen bezüglich jeder Situation und jedes Objekts eine Phobie entwickeln. Experten unterscheiden fünf Typen von spezifischen Phobien:

  • Tier-Typus (z. B. Angst vor Schlangen)
  • Umwelt-Typus (z. B. Höhenangst)
  • Blut-Spritzen-Verletzungs-Typus (z. B. Ohnmachtsanfälle durch den Anblick von Blut)
  • Situativer Typus (z. B. Angst vor dem Fliegen)
  • Anderer Typus (z. B. Angst vor Erbrechen)

Eine häufige Phobie ist die Angst vor Tieren (Zoophobie), wie zum Beispiel die Angst vor Hunden (Kynophobie), vor Katzen (Ailurophobie), vor Spinnen (Arachnophobie) oder die Angst vor Schlangen (Ophidiophobie).

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Verbreitet ist auch die Angst vor engen Räumen (Raumangst oder Klaustrophobie). Menschen mit Klaustrophobie fürchten sich davor, in Räumen eingeschlossen zu sein. Es gibt aber auch eher ungewöhnliche Phobien, wie zum Beispiel die Angst vor Erbrechen (Emetophobie) oder die Angst vor Bakterien (Mysophobie).

Bei manchen Objekten und Situationen ist es den Betroffenen gut möglich, diese zu vermeiden. Wer nicht beruflich fliegen muss, steigt einfach auf andere Verkehrsmittel um. Doch nicht alles lässt sich zu jeder Zeit vermeiden.

Auch ein Zahnarzt-Besuch ist manchmal notwendig. Die Vermeidung ist unter Umständen sehr anstrengend, und in vielen Fällen ergeben sich aus der Angst starke Beeinträchtigungen im Alltag. Ernstzunehmende Folgen entstehen, wenn sich Menschen beispielsweise aus Angst vor Nadeln (Trypanophobie) oder spitzen Gegenständen (Aichmophobie) nicht mehr trauen, zum Arzt zu gehen. Spätestens dann ist es höchste Zeit, sich Hilfe zu suchen.

Während die Angst vor Tieren für die Mitmenschen meist nachvollziehbar ist, haben es Menschen mit ausgefalleneren Phobien schwer, weil das soziale Umfeld häufig mit Unverständnis reagiert. Es ist sowohl für die Betroffenen als auch die Angehörigen wichtig, die Angst als eine Erkrankung anzuerkennen, die es zu behandeln gilt.

Zahnarztangst

Auch die Angst vor dem Zahnarzt zählt zu den spezifischen Phobien. Die Betroffenen haben so ausgeprägte Furcht vor dem Zahnarzt-Besuch, dass sie sich auch bei Problemen mit den Zähnen nicht behandeln lassen. Mehr dazu lesen Sie im Beitrag Zahnarztangst.

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Phobien treten selten alleine auf

In vielen Fällen leiden die Betroffenen neben der phobischen Störung an weiteren psychischen Beschwerden. Auch das Risiko für eine Abhängigkeit nach Medikamenten, Drogen oder Alkohol ist deutlich erhöht.

Welche Symptome haben Phobien?

Hauptsymptom einer Phobie ist immer eine starke und überzogene Angst vor bestimmten Situationen oder Objekten. Diese vermeiden Betroffene zunehmend. Ein solches Vermeidungsverhalten verstärkt wiederum die Angst. Hinzu kommen weitere psychische Symptome, vor allem aber auch heftige körperliche Symptome wie Herzrasen oder Atem-Beschwerden, die den Betroffenen möglicherweise in Todesangst versetzen.

Für die Diagnose einer spezifischen Phobie müssen nach der ICD-10 Klassifikation psychischer Störungen folgende Symptome zutreffen:

  • Die Betroffenen haben entweder deutliche Furcht vor einem bestimmten Objekt oder einer bestimmten Situation oder vermeiden solche Objekte und Situationen.
  • Es handelt sich nicht um eine Agoraphobie oder eine soziale Phobie.
  • Seit Beginn der Störung treten zudem in den gefürchteten Situationen mindestens zwei körperliche Symptome auf.
  • Als Voraussetzung gilt, dass mindestens eines der Symptome aus dem Bereich der vegetativen Symptome wie Herzklopfen, Schweißausbrüche, Zittern oder Mundtrockenheit vorhanden ist.

Weitere mögliche Symptome aus dem Bauch- und Brustkorbbereich sind:

  • Atem-Beschwerden
  • Beklemmungsgefühl
  • Schmerzen oder Missempfindungen im Brustkorb
  • Übelkeit und Unwohlsein in der Bauchregion

Typische psychische Symptome sind:

  • Gefühle von Schwindel, Unsicherheit, Schwäche oder Benommenheit
  • Das Gefühl, die Objekte seien unwirklich oder man selbst weit entfernt und nicht wirklich da (Derealisation und Depersonalisation)
  • Angst vor Kontrollverlust bzw. Angst, verrückt zu werden oder auszuflippen
  • Angst zu sterben

Zusätzlich zu den genannten Beschwerden leiden die Betroffenen oft unter Hitzewallungen oder Kälteschauern sowie Gefühllosigkeit oder Kribbelgefühlen. Die Betroffenen sind durch die Symptome und die Folgen stark emotional belastet. Sie wissen jedoch, dass die Angst übertrieben ist.

Wie entstehen Phobien?

Für unsere Vorfahren spielte Angst eine wichtige Rolle für das Überleben. Gefährliche Tiere und Dunkelheit waren eine echte Bedrohung. Diese Ängste wurden über Generationen weitergegeben.

Der Straßenverkehr stellt heutzutage zwar eine viel größere Gefahr für uns dar, dennoch sind Tierphobien deutlich häufiger. Die Entstehung einer Phobie führen Experten auf ein Zusammenspiel aus Lern-Erfahrungen, biologischen und psychosozialen Faktoren zurück.

Phobien: Erlernte Angst

Zu Beginn einer Phobie steht ein Lernvorgang. Ein an sich neutrales Objekt oder eine neutrale Situation bewertet der Betroffene aufgrund einer schlechten Erfahrung negativ. Experten bezeichnen diesen Vorgang als Konditionierung.

Beispielsweise entsteht möglicherweise eine Zahnarztangst, wenn der Patient beim Zahnarzt ein sehr unangenehmes Erlebnis hatte. Der Betroffene verknüpft den Schmerz während der Behandlung mit den Gerüchen und Geräuschen beim Zahnarzt. Angst vor dem Zahnarzt und der Behandlung sind die Folge.

Denn die negativen Gefühle, die während der Behandlung aufgetreten sind, tauchen beim nächsten Zahnarztbesuch oder alleine dem Gedanken daran wieder auf. Körperliche Symptome wie starkes Herzklopfen oder Schwitzen interpretieren Betroffene dann als Bestätigung dafür, dass sie in Gefahr sind.

Phobien: Vermeidung

Viele Situationen erzeugen bei fast allen Menschen Unbehagen, ohne dass sie eine Phobie entwickeln. Beispielsweise verbinden die meisten mit einer Zahn-Behandlung ein ungutes Gefühl oder haben sogar Angst davor. Um eine krankhafte Angst handelt es sich aber erst, wenn der Betroffene aus Angst den Zahnarzt-Besuch in Zukunft meidet.

Durch die Vermeidung verstärkt sich die Angst immer weiter - ein Teufelskreis. Menschen mit einer sogenannten Dentalphobie fürchten sich so sehr, dass sie sich nicht einmal mehr in die Nähe einer Zahnarztpraxis begeben. Solches Vermeidungsverhalten ist eine Strategie, die alle Menschen mit Phobien anwenden.

Phobien: Lernen am Modell

Viele Phobien, vor allem Tierphobien, entstehen bereits im Kindesalter. Für die Entstehung einer Tierphobie ist es noch nicht einmal nötig, dass Kinder selbst schlechte Erfahrungen mit einem Tier gemacht haben. Sie lernen ängstliche Verhaltensweisen schon durch das Vorbild der Erwachsenen. Der Fachbegriff dafür ist "Lernen am Modell". Für die Einschätzung von Gefahr vertrauen Kinder auf ihre Eltern. Wenn ein Kind beobachtet, dass die Mutter beim Anblick eines Hundes ängstlich reagiert, übernimmt es möglicherweise diese Angst, ohne den Grund zu kennen. Auch im Erwachsenenalter entsteht eine spezifische Phobie möglicherweise indirekt, beispielsweise durch Medienberichte.

Doch warum entwickelt nicht jeder, der schlechte Erfahrungen macht, eine Phobie?

Phobien: Biologische Wurzeln der Angst

Manche Menschen sind für Phobien anfälliger als andere. So haben biologische Faktoren vermutlich einen Einfluss auf diese Anfälligkeit (Vulnerabilität). Familien- und Zwillingsforschungen legen nahe, dass Ängstlichkeit zum Teil genetisch bedingt ist.

Auch ein Ungleichgewicht der Botenstoffe Serotonin, Noradrenalin, Dopamin und Gamma-Aminobuttersäure (GABA) wirkt sich auf die Ängstlichkeit aus. Ebenso fördern physiologische Besonderheiten Phobien. Menschen, die zum Beispiel unter niedrigem Blutdruck leiden, bekommen in Belastungssituationen schneller Schwindelzustände, die die Betroffenen womöglich in Angst versetzen.

Wie behandelt man Phobien?

Angststörungen und somit Phobien lassen sich in der Regel mit Hilfe von Psychotherapie und Medikamenten behandeln. Für die Behandlung der spezifischen Phobie empfehlen Experten in erster Linie die Psychotherapie. Als Methode der Wahl gilt die Expositionstherapie, die man im Rahmen einer kognitiven Verhaltenstherapie durchführt. In sehr schwer ausgeprägten Fällen kommen gegebenenfalls auch Arzneimittel zum Einsatz.

Für die Behandlung von spezifischen Phobien reicht oft eine ambulante Behandlung aus. Liegen keine weiteren psychischen Störungen vor, reichen manchmal sogar wenige Therapie-Sitzungen aus, um die Phobien zu überwinden.

Konfrontation mit der Angst

Die Idee der Expositionstherapie besteht darin, dass es dem Patienten durch die Konfrontation mit seinen Ängsten möglich ist, die irrealen Befürchtungen abzulegen, die er mit der Situation oder dem Objekt verbindet. Gemeinsam mit dem Therapeuten sucht der Betroffene in der Therapie genau die Situationen auf, die er aufgrund der Phobie gemieden hat.

Anfangs verspürt der Patient dabei große Angst und starke körperliche Symptome - doch hält der Patient diese negativen Empfindungen aus, lassen diese irgendwann nach. Der Patient macht also eine neue Erfahrung. Er lernt, dass die Angst auch wieder verschwindet, dass es ihm möglich ist, sie zu ertragen und zu kontrollieren. Auf diese Weise lässt sich das alte Angstmuster überschreiben und die Angst zumindest auf ein erträgliches Maß reduzieren.

Dabei ist wichtig, dass der Patient die Begegnung mit dem Objekt seiner Angst irgendwann auch alleine wagt. Nur auf diese Weise erfährt er, dass er die Ängste auch ohne Hilfe bewältigt und fasst wieder Vertrauen in sich.

Für manche bedeutet die Konfrontation, in einen Park mit Hunden zu gehen. Bei anderen geht es darum, wieder einen Aufzug zu betreten. Für Situationen, die im Alltag nicht so leicht zugänglich sind, gibt es inzwischen oft eine Expositionstherapie in der virtuellen Realität. Die Patienten setzen dazu eine VR-Brille (Virtual-Reality-Brille) auf und sehen eine scheinbar reale Welt, in der sie sich bewegen.

Diese Methode verwenden Therapeuten gerne für die Flug- und Höhenangst. Die Patienten erleben einen Flug inklusive Start und Landung oder besteigen virtuell ein sehr hohes Gebäude. Bei vielen Betroffenen verringert sich die Angst schon nach wenigen Sitzungen. Denn eine Veränderung im Verhalten bewirkt auch eine Veränderung im Denken.

Umstrukturierung der Gedanken

Zur kognitiven Verhaltenstherapie gehört auch das Hinterfragen bisheriger Bewertungen von Situationen. Menschen mit Phobien überschätzen die Gefahr. Harmlose Situationen entwickeln sich im Kopf zu einer großen Bedrohung. Der Therapeut hilft dem Betroffenen durch gezielte Fragen, die negativen Gedanken durch realistische Interpretationen zu ersetzen.

Rückfall-Prophylaxe

Experten empfehlen, dass der Betroffene auch nach Ende der Therapie die gefürchteten Situationen regelmäßig aufsucht. Selbst wenn plötzlich wieder starke Ängste auftreten, ist dies kein Grund zur Verzweiflung.

Rückfälle sind jederzeit möglich. Es ist wichtig, deswegen nicht in Panik zu verfallen, sondern sich an die gelernten Strategien zu erinnern. Verstärkt sich die Angst, ist es ratsam, erneut einen Therapeuten aufzusuchen. Sich Hilfe zu suchen, ist ein Zeichen von Stärke. Wer sich seinen Ängsten stellt, behält die Kontrolle über die Angst.

Spezielle Behandlung der Blut-Spritzen-Verletzungs-Phobie

Für Patienten mit einer Blutphobie gibt es eine spezielle Technik, die der schwedische Psychologe Lars-Göran Öst entwickelt hat. Sie nennt sich angewandte Entspannung. Denn Betroffene mit einer Blut-Spritzen-Verletzungsphobie unterscheiden sich von den anderen Angstpatienten dadurch, dass sie im Zusammenhang mit entsprechenden ärztlichen Untersuchungen häufig Übelkeit verspüren oder in Ohnmacht fallen.

Die spezielle Methode von Öst besteht darin, dass die Patienten ihre Muskeln in den Armen, den Beinen und in der Brust für 15 bis 20 Sekunden anspannen. Nach einer kurzen Entspannungspause wiederholen sie diese Anspannung. Im Falle einer Exposition mit Blut oder Spritzen verringern viele Patienten mithilfe dieser Anspannungstechnik Symptome wie Schwitzen und Unwohlsein und verhindern so eine Ohnmacht.

ICD-10 Klassifikation

Die Unterteilung in der ICD-10 ist wie folgt:

  • Phobische Störungen
    • Agoraphobie (ICD-10 F40.0): Furcht vor oder Vermeidung von Menschenmengen, öffentlichen Plätzen, Reisen allein oder Reisen von zu Hause weg. auch: Enochlophobie.
    • Soziale Phobie (ICD-10 F40.1): Furcht vor oder Vermeidung von sozialen Situationen, bei denen die Gefahr besteht, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen, Furcht, sich peinlich oder beschämend zu verhalten, zum Beispiel Paruresis.
    • Spezifische Phobien (ICD-10 F40.2). Diese können nach bestimmten Objekten oder Situationen unterschieden werden:
      • Tierphobien (Zoophobie): zum Beispiel Angst vor Spinnen (Arachnophobie), Insekten (Entomophobie), Bienen (Apiphobie), Hunden (Kynophobie), Schlangen (Ophidiophobie), Reptilien (außer Schlangen) (Herpetophobie), Haien (Elasmophobie), Katzen (Ailurophobie), Mäusen
      • Situative Phobien: Flugangst, Höhenangst, Tunnel, Aufzüge, Dunkelheit
      • Natur-Phobien: zum Beispiel Donner, Wasser, Wald, Natur­gewalten
      • Anblick von Blut (Blutphobie), Spritzen-Angst (Trypanophobie), Verletzungen
    • Sonstige phobische Störungen (ICD-10 F40.8)
    • Phobische Störung, nicht näher bezeichnet (ICD-10 F40.9)
  • Andere Angststörungen
    • Panikstörungen (ICD-10 F41.0): Spontan auftretende Angstattacken, die nicht auf ein spezifisches Objekt oder eine spezifische Situation bezogen sind. Sie beginnen abrupt, erreichen innerhalb weniger Minuten einen Höhepunkt und dauern mindestens einige Minuten an.
    • Generalisierte Angststörung (ICD-10 F41.1): Eine diffuse Angst mit Anspannung, Besorgnis und Befürchtungen über alltägliche Ereignisse und Probleme über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten, begleitet von weiteren psychischen und körperlichen Symptomen.
    • Angst und depressive Störung, gemischt (ICD-10 F41.2): Angst und Depression sind gleichzeitig vorhanden, eher leicht ausgeprägt ohne Überwiegen des einen oder anderen.

Geeignete Fragebögen

Laut S3-Leitlinie können globale Maße, wie die Clinical Global Impression (CGI) verwendet werden. Weiterhin werden folgende Fragebögen erwähnt:

Form der Angststörung Fremdbeurteilung Selbstbeurteilung
Panikstörung/Agoraphobie PAS (Panik und Agoraphobie-Skala), Fremdbeurteilung (Bandelow, 1999) PDSS (Panic Disorder Severity Scale) (Shear et al., 1997)
PAS, Selbstbeurteilung (Bandelow, 1999)
Generalisierte Angststörung HAMA (Hamilton-Angst-Skala) (Hamilton, 1959) BAI (Beck Anxiety Inventory) (Beck et al., 1961)
Soziale Phobie LSAS (Liebowitz Social Anxiety Scale) (Liebowitz, 1987) LSAS (Liebowitz, 1987)
Spezifische Phobie FQ (Fear Questionnaire) (Marks, 1987)

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